• 22. November 2012 · 21:36 Uhr

Kaltenborn verteidigt Perez: "Will sein Bestes geben"

Vielleicht übermotiviert, aber sicher nicht mit böser Absicht: Monisha Kaltenborn und Jenson Button nehmen Sergio Perez ein wenig aus der Schusslinie

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez hat seit der Bekanntgabe seines Wechsels zu McLaren einiges falsch gemacht: Auf der Rennstrecke hat er seither in fünf Rennen keinen einzigen Punkt mehr geholt und auch abseits trat er heute in ein Fettnäpfchen, indem er bestätigte, dass Esteban Gutierrez sein Nachfolger im Sauber-Stammcockpit wird, noch bevor das Schweizer Team damit an die Öffentlichkeit gehen konnte.

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Seit der McLaren-Bekanntgabe wirkt Sergio Perez ein wenig von der Rolle Zoom Download

Aber Monisha Kaltenborn nimmt Perez in Schutz: "Ich sehe keine Verbindung zwischen der Bekanntgabe und seinen Leistungen", winkt die Sauber-Teamchefin ab. "Es ist ein Zufall, dass das passiert ist, denn ich weiß mit Sicherheit, dass er für sich selbst und für das Team gut abschneiden möchte, weil ihm jetzt viel Aufmerksamkeit zuteilwird - von seinem neuen Team, aber auch wegen unserer WM-Position." Sauber kämpft bekanntlich noch gegen Mercedes um Platz fünf.

"Er will sein Bestes geben", nimmt Kaltenborn den 22-Jährigen in Schutz, räumt aber ein: "Vielleicht wollte er manchmal ein bisschen zu viel. Kann sein, dass er sich selbst zu viel Druck auferlegt, das bestmögliche Ergebnis zu holen, sodass er es vielleicht übertreibt. Aber ich zweifle nicht daran, dass er es eigentlich besonders gut machen möchte." Seit dem McLaren-Deal steht Perez nämlich besonders im Fokus der Medien.

Button nimmt Perez aus der Schusslinie

Hinzu kommt, dass McLaren anscheinend erste Zweifel kommen, ob es richtig war, Perez statt Lewis Hamilton zu verpflichten. Jenson Button meinte unlängst, das sei "ein Risiko", und Teamchef Martin Whitmarsh hatte bereits zuvor angedeutet, man könne sich "nicht sicher" sein, ob die Entscheidung richtig war. Inzwischen bemüht man sich in Woking wieder, dem Neuzugang den Rücken zu stärken und ihn aus der Schusslinie zu nehmen.

"Sergio steht seit der Bekanntgabe und seit einigen Dingen, die in der Presse standen, gewaltig unter Druck. Vielleicht habe auch ich ihm mit meinen Kommentaren nicht gerade geholfen", gesteht Button. "Im Moment wird einfach zu viel geredet. Wir werden erst einmal einen intensiven Winter erleben und dann schauen wir mal, was wir im kommenden Jahr leisten werden. Er hat bewiesen, dass er einen guten Speed hat und ein Formel-1-Auto versteht."

"Natürlich steht er mehr unter Druck. Aber davor muss man doch keine Angst haben, wenn man weiß, was man tut", erklärt der Brite. Er traut Perez durchaus zu, sich zu steigern, wenn es darauf ankommt: "Wenn man in etwas gut ist - und ich glaube, dass er das ist -, dann spürt man solchen Druck eigentlich gar nicht so sehr. Vor allem nicht in einem so gut organisierten und konkurrenzfähigen Team wie McLaren."

Millionensegen winkt bei Platz fünf

Aber beide Sauber-Fahrer haben zuletzt Punkte liegen gelassen, mit denen das Team schon längst vor Mercedes liegen könnte. "Es bringt nichts, irgendwem die Schuld dafür zu geben. Wir sind ein Team, ganz egal wer den Fehler macht", winkt Kaltenborn ab. "Ob es das Team ist oder der Fahrer, ist unterm Strich irrelevant, denn wir alle müssen arbeiten und dürfen dabei keine Fehler machen. Jetzt haben wir nur noch diese eine Chance. Die müssen wir positiv anpacken."


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Der fünfte Platz wäre nicht nur das beste Ergebnis seit dem dritten WM-Rang 2008 (damals noch unter BMW-Führung), sondern auch finanziell mehrere Millionen Euro an Preisgeld-Beteiligungen wert. "Es würde uns viel Selbstvertrauen verleihen und es hätte natürlich auch Auswirkungen auf die Finanzen. Das Team wäre attraktiver für mögliche neue Partner", weiß Kaltenborn um die Bedeutung, die zwölf Punkte Rückstand noch aufzuholen.

Ein klein wenig Gefahr droht noch nach hinten, denn Force India sitzt den Schweizern mit 25 Punkten Rückstand im Nacken - aber selbst bei einem Sauber-Doppelausfall bräuchte das Team von Vijay Mallya das beste Ergebnis seiner Geschichte, um noch Platz sechs zu erobern. Und in Hinwil kann man sowieso unabhängig vom Ausgang der Konstrukteurs-WM eine positive Bilanz ziehen: "Grundsätzlich sind wir mit der Saison zufrieden."

Kaltenborn erinnert an Neuanfang 2010

"Man muss sich auch einen etwas größeren Zeitraum ansehen, auf welcher Stufe das Team mit den wenigen Möglichkeiten, die wir hatten, neu anfangen musste", erinnert Kaltenborn an die Post-BMW-Zeit. "Trotzdem haben wir uns immer ein Ziel gesetzt, das nicht einfach zu erreichen war. Man hätte sich im ersten Jahr durchaus damit begnügen können, mal dabei zu sein und vielleicht ein paar Punkte einzufahren, aber das haben wir nicht getan."

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Teamchefin Monisha Kaltenborn wirft Sergio Perez keine böse Absicht vor Zoom Download

Und 2012 "so eine Saison zu haben und mit einem Team wie Mercedes überhaupt kämpfen zu können, ist eine ganz tolle Leistung. Wir haben die ersten Anzeichen für das konkurrenzfähige Auto bereits bei den Tests gesehen, und entgegen mancher Aussagen, dass Mitte der Saison ein Einbruch kommen würde, ist auch das nicht passiert. Auch da hat die Mannschaft effizient gearbeitet und das Tempo der Entwicklung mitgehalten", freut sie sich.

Aber nach Platz acht 2010, Platz sieben 2011 und voraussichtlich Platz sechs 2012 muss sich Sauber für 2013 eigentlich ein noch höheres Ziel stecken. "Das ist ganz klar und das werden wir auch tun. Dafür sind wir alle da", gibt sich Kaltenborn selbstbewusst. Ob das Platz fünf sein wird oder ein anders definiertes Ziel, "weiß ich jetzt noch nicht. Das hängt davon ab, wo wir diese Saison enden werden", so die Österreicherin.

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