• 18. November 2012 · 04:25 Uhr

Start in Austin: Wie groß ist der Nachteil der linken Spur?

Hamilton, Räikkönen, Massa und Alonso starten am Sonntag auf der schmutzigen Seite der Startaufstellung - Button steht ebenfalls links, macht sich aber keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - Wenn am Sonntag die roten Lichter der Startampel in Austin ausgehen, werden die Zuschauer auf den Tribünen und vor den Fernsehgeräten nicht nur angesichts des WM-Duells zwischen Sebastian Vettel (Red Bull) und Fernando Alonso (Ferrari) ganz genau hinschauen.

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Die linke Seite der Startaufstellung in Austin dürfte deutlich weniger Grip bieten Zoom Download

Ein besonderes Augenmerk wird beim Start darauf liegen, wie groß der Nachteil jener Piloten ist, die von geraden Startpositionen losfahren, da die Start- und Zielgerade auf dieser - der linken - Seite deutlich mehr Schmutz aufweist als auf der rechten Seite, die während der zurückliegenden zwei Tage die Fahrspur bildete.

"Ich denke schon, dass die Seite mit den geraden Startnummern schmutziger ist als die mit den ungeraden", vermutet Lewis Hamilton, der neben Polesetter Vettel aus der ersten Startreihe ins Rennen geht. Bis zum Start um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MEZ) hat der McLaren-Pilot einen Wunsch: "Ich hoffe, dass die FIA noch veranlassen wird, dass die linke Fahrbahnseite sauber gefegt wird, damit die Piloten, die von dort starten, zumindest die Möglichkeit haben, ihre Position zu behaupten."

Hamilton wünscht sich Putzkolonne

Hamiltons Wunsch kommt nicht von ungefähr. Im Anschluss an das dritte Freie Training am Samstagvormittag legte der Brite auf schmutzigen linken Seite der Start- und Zielgeraden einen Übungsstart hin. "Ich kam kaum vom Fleck, als ich die Kupplung losließ. Darum sage ich, dass innen gereinigt werden muss, denn dort ist es noch genauso rutschig wie am Freitagmorgen. Der Rest der Strecke ist viel griffiger geworden, aber dieser Teil ist immer noch unberührt und damit gleich wie die Boxengasse, die auch überhaupt keinen Grip hat. Ich weiß nicht, was sie unternehmen werden, aber sie müssen es irgendwie reinigen."

Felipe Massa (6.) stimmt Hamilton insofern zu, dass auch er mit Startschwierigkeiten auf der linken Fahrbahnseite rechnet. "Ich erwarte beim Start den größten Unterschied im gesamten Jahr", drückt der Ferrari-Pilot seine Gedanken bezüglich der Gripverhältnisse in der Austin-Startaufstellung aus und schiebt hinterher: "Es wird gewaltig sein. Ich probte am Morgen einen Start auf der linken Seite und kam dabei langsamer vom Fleck als im Regen." Teamkollege und WM-Kandidat Fernando Alonso steht als Achter genau wie Massa und Hamilton - und im Gegensatz zu Vettel - auf der linken und damit wohl schlechteren Seite.

Grosjean-Strafe bringt Räikkönen, Massa und Alonso in Bedrängnis

Besonders bitter: Beide Ferrari-Piloten hatten sich eigentlich für ungerade Startplätze qualifiziert, rutschen durch die Rückversetzung von Lotus-Pilot Romain Grosjean (Getriebewechsel vor dem Qualifying) aber jeweils eine Position nach vorn. Gleiches gilt für Kimi Räikkönen. "Ich wäre lieber Fünfter geblieben, aber hoffentlich gelingt mir ein guter Start und ich verliere nicht zu viele Plätze", schwant auch dem Abu-Dhabi-Sieger nichts Gutes.

Angesichts der neuen Voraussetzungen macht sich Räikkönen Mut, indem er sagt: "Normalerweise müsste es auf der linken Seite rutschiger sein, denn die Rennlinie verläuft mehr oder weniger auf der rechten Seite der Startaufstellung. Wir müssen aber den morgigen Tag abwarten, um sagen zu können, wie rutschig es links tatsächlich ist, denn der gesamte Kurs ist noch immer recht rutschig."


Fotos: Großer Preis der USA


Pastor Maldonado startet als Zehnter ebenfalls von der vermeintlich schlechteren Seite und sieht es ähnlich wie Räikkönen. "Auf der gesamten Gerade ist es schwierig, denn es gibt keinen Grip. Vielleicht gibt es keinen großen Unterschied zwischen den beiden Seiten. Wir wissen es nicht. Diese Strecke ist schwer einzuschätzen, weil wir noch nie hier gefahren sind."

Im Unterschied zu Räikkönen und den beiden Ferrari-Piloten hat Michael Schumacher Glück. Der Mercedes-Pilot rutscht dank der Grosjean-Strafe von sechs auf fünf nach vorn und somit auf die saubere Seite. "Das ist nicht unwichtig, weil es beim Start einen großen Unterschied zwischen der linken und der rechten Seite gibt", ist auch der Kerpener überzeugt.

Button gibt sich unbesorgt

Einzig Jenson Button, der aufgrund eines Problems mit der Gasannahme an seinem McLaren bereits in Q2 scheiterte und von Startplatz zwölf ins Rennen geht, sieht die Sache nicht so eng. "Auf manchen Strecken ist es aus irgendeinem Grund sogar besser, nicht auf der Ideallinie zu stehen, aber hier ist der Unterschied groß. Ich glaube, ich war das einzige Auto, das einen Start auf der sauberen Seite geübt hat - und der war auch nicht wirklich gut!"

"Es hat generell nicht viel Grip", urteilt Button über den Circuit of The Americas und merkt an: "Auf den Geraden legen wir ja kein Gummi. Wir fahren auf der Start- und Zielgeraden vielleicht die Strecke sauber, aber wir legen kein Gummi. Es ist also sehr, sehr rutschig."

"Der rutschigste Teil der Strecke ist die Boxengasse", stimmt Button seinem McLaren-Kollegen Hamilton zu und präzisiert: "Im Qualifying fuhren wir erstmals mit einem Limit von 100 statt 60 km/h. 100 km/h sind fast zu schnell für die Boxengasse, denn dort ist einfach null Grip. Für den Start gilt das genauso. Ich glaube nicht, dass eine Seite einen viel besseren Start als die andere haben wird. Auf der schmutzigen Seite wurde bei den vielen Übungsstarts heute Morgen jede Menge Gummi gelegt."

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