• 03. März 2018 · 14:35 Uhr

Key: "Manches wäre mit Renault nicht möglich gewesen"

James Key spricht über die Vorteile, die der neue Honda-Deal für Toro Rosso hat: Das Team ist nicht mehr so eingeschränkt, hat dafür aber auch mehr Verantwortung

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso steht in der Formel-1-Saison 2018 vor einer völlig neuen Herausforderung. Das Team aus Faenza wird als einziges Team auf Motoren aus dem Hause Honda setzen und soll damit schon einmal die Vorhut für einen möglichen Red-Bull-Deal spielen. Das Team bekommt dadurch aber ein völlig neues Profil, weil man mit den Japanern einen Werksdeal eingegangen ist, gleichzeitig aber nicht mehr den gleichen Motor wie Schwesterteam Red Bull fährt.

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Für Toro Rosso läuft das Debüt mit Honda bislang relativ gut Zoom Download

"Wir haben herausgefunden, dass die Installation des Honda-Motors komplett anders ist als beim Renault-Motor, von daher gibt es keine gemeinsamen Möglichkeiten", betont Technikchef James Key. In den vergangenen Jahren hat es durchaus Technologie-Transfer zwischen Red Bull und Toro Rosso gegeben, doch das ist 2018 kaum vorstellbar. "Alles wurde von uns gemacht", betont Key.

Allerdings kann Toro Rosso nun auf neue Unterstützung von Honda bauen. Weil es als Werksdeal abgeschlossen wurde, gibt es in vielen Bereichen eine enge Zusammenarbeit mit Honda. "Auch die Design-Arbeit für das kommende Jahr hat schon begonnen. Das ist für unsere Beziehung schon einzigartig", meint Key, mahnt aber: "Es ist schon eine große Verantwortung, das Niveau zu liefern, das Honda für die Entwicklung braucht."

Doch Toro Rosso wollte den Deal mit Honda unbedingt eingehen, wie Key sagt. Der Brite kennt Honda aus seinen Tagen bei Jordan und rechnet mit einer guten Beziehung. Er sieht die Vorteile des neuen Motordeals im Vergleich zum Renault: "Man kann viel einfacher planen, weil man als Kunde nicht die Kontrolle über sein eigenes Schicksal hat", sagt er.


Präsentation Toro Rosso STR13

Auch die Einbringung des Motors in das Chassis sei viel einfacher, weil man eng miteinander kooperieren kann. "Das hätten wir mit Renault oder Ferrari davor nicht gekonnt. Man musste das nehmen, was da war, und es ins Auto packen", so Key. "Die Beziehung ist also eine andere, von daher ist es schwierig, es direkt zu vergleichen. Der Motor selbst ist in Ordnung, hoffentlich können wir auf den bisher guten Schritten aufbauen."

Die Kombo aus Toro Rosso und Honda hatte bei den Wintertestfahrten in Barcelona überrascht. Toro Rosso fuhr in der ersten Testwoche mehr Kilometer als jedes andere Team. Vergleicht man es mit Hondas Bilanz mit McLaren zuvor, ist das ein gewaltiger Sprung. Toro Rosso hat Honda bislang viele Freiheiten mit ihrem Antrieb eingeräumt, was sich auszuzahlen scheint. "Ich denke, dass sie es wertschätzen, weil sie schon viele Dinge ausprobiert haben, und wir haben sie dabei unterstützt", sagt Key.

Gespannt darf man sein, wie sich die Situation zwischen dem Red-Bull-Unternehmen und Honda weiter entwickelt. Das Schwesterteam könnte schon 2019 folgen, womit Key kein Problem hätte: "Am Ende ist es ihre Entscheidung, aber den Motorenhersteller zu teilen, wäre schon sehr gut", sagt der Brite angesichts der gemeinsamen Verbindungen zwischen Toro Rosso und Red Bull.

Dass Toro Rosso dann wieder nur noch die zweite Geige spielen könnte, davor hat er keine Angst: "Wir haben einen anderen Deal, als ihn Red Bull haben würde. Es ist kein kombinierter Vertrag", so der Brite. "Es ist ein Toro-Rosso-Vertrag über drei Jahre, der als Werksdeal ausgelegt ist. Ich denke, wenn Red Bull an Bord kommen würde, wäre das für uns nur zuträglich."

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