• 25. Februar 2018 · 10:31 Uhr

Halo, Reifen & Co.: Das wird in der Formel-1-Saison 2018 neu!

Das Reglement bleibt größtenteils stabil, doch auch die Formel-1-Saison 2018 bringt einige Neuerungen mit sich - Wir liefern einen Überblick über die wichtigsten Punkte

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2017 brachte optisch große Veränderungen mit sich. Das neue technische Reglement bescherte uns aggressivere Autos - unter anderem mit breiteren Reifen und einem breiteren Heckflügel. 2018 bleibt das Reglement zwar größtenteils stabil, doch auch in diesem Jahr werden sich die Fans wieder an einige Neuerungen gewöhnen müssen - und das auch optisch. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Änderungen zur Formel-1-Saison 2018.

Optik der Autos

Größte Neuerung ist hier ohne Frage die Einführung von Halo. Das Sicherheitselement aus Titan ist ab 2018 Pflicht - sehr zum Missfallen vieler Fans. Es gibt allerdings auch gute Nachrichten für alle Motorsport-Puristen: T-Flügel und Heckfinne, die die Autos 2017 noch verunstalteten, sind ab sofort verboten. Gleiches gilt für den sogenannten "Monkey-Seat", der sich am Auspuff des Autos befand.

Die Einführung von Halo hat übrigens nicht nur optische Konsequenzen: Das Minimalgewicht der Autos steigt von 728 auf 733 Kilogramm. Die ohnehin bereits schweren Autos werden also noch einmal massiger. Außerdem brauchen die Piloten nun länger, um ihr Auto zu verlassen. Hat die FIA bisher vorgeschrieben, dass ein Fahrer das Cockpit innerhalb von fünf Sekunden verlassen können muss, steigt diese Grenze auf sieben Sekunden.

Fahrer & Teams

Den interessantesten Tausch gibt es in der neuen Saison zwischen McLaren und Toro Rosso. Während die Honda-Motoren nach drei erfolglosen Jahren von Woking nach Faenza wandern, erhält McLaren im Gegenzug Antriebe von Renault. Neu ist außerdem die Partnerschaft zwischen Sauber und Alfa Romeo. Eine gute Nachricht: Die Formel 1 verliert 2018 kein weiteres Team, die zehn Rennställe des Jahres 2017 sind alle wieder mit dabei.

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Charles Leclerc ist einer von zwei neuen Fahrern in der Saison 2018 Zoom Download

Auf dem Fahrermarkt hat sich verhältnismäßig wenig getan. Mercedes, Ferrari, Red Bull, Force India, Renault, Toro Rosso, Haas und McLaren starten jeweils mit der Fahrerpaarung, mit der sie auch die Saison 2017 beendet haben. Lediglich bei Sauber nimmt Charles Leclerc den Platz von Pascal Wehrlein ein, und das zweite Williams-Cockpit geht nach dem Rücktritt von Felipe Massa an Rookie Sergei Sirotkin.

Reifen

Pirelli erweitert sein Slick-Sortiment von bisher fünf auf ganze sieben Mischungen. Neu sind die Optionen Hypersoft und Superhard am jeweiligen Ende des Spektrums. Außerdem werden die Pneus 2018 eine Stufe weicher als im Vorjahr. So wird zum Beispiel der "neue" Superhard dem harten Reifen von 2017 entsprechen, der neue Hard dem alten Medium und so weiter.

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Pirelli bietet 2018 satte sieben Slick-Mischungen (plus Regenreifen) an Zoom Download

Durch die weicheren Reifen dürfte es 2018 wieder mehr Boxenstopps geben, nachdem es 2017 - unter normalen Umständen - überwiegend Einstopprennen gab. Davon abgesehen ändert sich übrigens nichts: Pirelli bietet weiterhin drei Mischungen bei jedem Rennen an. Eine komplett freie Wahl, die sich einige Teams in der Vergangenheit gewünscht hatten, gibt es weiterhin nicht.

Kalender & TV-Übertragung

21 Rennen wird es in diesem Jahr geben - und damit eins mehr als 2017. Länger war eine Saison in der Königsklasse noch nie. Gute Nachrichten gibt es für alle Fans aus Deutschland: Nach einem Jahr Pause kehrt das Rennen in Hockenheim wie geplant zurück. Außerdem wird erstmals seit 2008 wieder in Frankreich (Le Castellet) gefahren. Raus ist dagegen der Große Preis von Malaysia, der seit 1999 im Kalender stand.

Neuerungen gibt es auch bei den TV-Übertragungen in Deutschland. Während es bei RTL weitergeht, hat Sky den Formel-1-Vertrag nicht verlängert. Der Sender aus Unterföhring hatte sich mehr Exklusivität gewünscht, diese allerdings nicht bekommen. Alle RTL-Fans müssen 2018 auf Niki Lauda verzichten. Der Österreicher übergibt sein Expertenamt an Ex-Weltmeister Nico Rosberg und DTM-Pilot Timo Glock.

Motoren & Strafen

Das Motorenreglement bleibt stabil, auch 2018 wird weiterhin mit den V6-Hybrid-Antrieben gefahren. Diese müssen jetzt allerdings noch länger durchhalten als bisher. Pro Fahrer sind in diesem Jahr nur noch drei Verbrennungsmotoren, drei MGU-H und drei Turbos erlaubt. Die Grenze bei Energiespeicher, Kontrollelektronik und MGU-K sinkt sogar auf zwei Teile. 2017 waren von jeder Komponente noch vier Elemente erlaubt.


Fotostrecke: Die neuen Formel-1-Regeln für die Saison 2018

Bereits ab der Verwendung eines vierten (beziehungsweise dritten) Elements gibt es also eine der bekannten Gridstrafen - bei 21 Grands Prix durchaus eine Herausforderung. An der Art der Bestrafung ändert sich auch 2018 - trotz einiger Kritik - nichts. Immerhin wird es ab sofort aber keine absurden Rückversetzungen von teilweise mehr als 60 Plätzen mehr geben.

Sobald ein Fahrer durch den Wechsel von Antriebsteilen bei einem Grand Prix mehr als 15 Strafplätze "gesammelt" hat, werden diese 2018 nämlich automatisch in einen Start vom letzten Platz umgewandelt. Wenn mehr als ein Pilot die neue Grenze von 15 Strafplätzen überschreitet, wird in der Reihenfolge gestartet, in der die Strafen ausgesprochen wurden.

Techniktricks

Wie immer hat die FIA auch in diesem Jahr den Versuch unternommen, einige technische Schlupflöcher zu schließen. So versucht man beispielsweise, der Ölverbrennung zum Zweck einer Leistungssteigerung einen Riegel vorzuschieben. Bereits während der Saison 2017 hatte die FIA in diesem Zusammenhang mehrere technische Richtlinien veröffentlicht, doch das Thema blieb bis zum Ende des Jahres aktuell.

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Die Vorderradaufhängung am Red Bull war 2017 immer wieder ein Thema Zoom Download

Das gilt auch für die Vorderradaufhängung am Red Bull. FIA-Rennleiter Charlie Whiting verschickte kurz vor Weihnachten eine technische Direktive an die Teams, laut der die Aufhängung in ihrer damaligen Form illegal ist. Unklar ist allerdings, ob sich Red Bull davon überhaupt beeinflussen lässt. Ein Insider sagt gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass sich die Einhaltung der Direktive sowieso nicht kontrollieren ließe.

Superlizenz

Für die Saison 2018 hat die FIA ihr Superlizenz-Punktesystem überarbeitet. Nachwuchspiloten müssen in den unteren Klassen weiterhin 40 Punkte sammeln, um sich für eine Superlizenz zu qualifizieren. Allerdings werden in vielen Serien ab sofort weniger Punkte vergeben. So reicht zum Beispiel der Titel in der Formel-3-EM, der Formel E oder der Langstrecken-WM nicht mehr aus, um auf einen Schlag 40 Punkte zu kassieren.

Auch die Regeln für Freitagstester wurden verschärft. Möchte ein Pilot an einem Freien Training teilnehmen, muss er entweder mindestens sechs Formel-2-Rennen bestritten oder 25 Superlizenz-Punkte in den vergangenen drei Jahren gesammelt haben. Diese Vorgabe gab es bislang nicht. Bisher hatte es gereicht, innerhalb von zwei Tagen 300 Kilometer in einem "repräsentativen Formel-1-Auto" zu absolvieren.

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