• 24. Februar 2018 · 08:20 Uhr

Lewis Hamilton: So hat Nico Rosberg in Bahrain 2014 getrickst

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton erinnert sich an das Wüsten-Duell mit Nico Rosberg in Bahrain 2014 - Hat der Deutsche bei der Motor-Einstellung geschummelt?

(Motorsport-Total.com) - Das Duell Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg dominierte die Formel-1-Welt von 2014 bis 2016. Die Mercedes-Piloten kannten nur den Feind im eigenen Stall, ihre vermeintlich langjährige Freundschaft ging im Angesicht des Titelkampfes in die Brüche. Als Ausgangspunkt wird oftmals der Grand Prix von Bahrain 2014 angesehen. In der Wüstenschlacht lieferten sich der Deutsche und der Brite ein packendes Duell, das auch heute noch Sand aufwirbelt. Hamilton stichelt auch vier Jahre danach noch.

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Bahrain 2014: Hamilton siegt mit 1,085 Sekunden Vorsprung auf Rosberg Zoom Download

Im Rahmen der Mercedes-Präsentation in Silverstone fiel das Gespräch auch auf das Duell in Bahrain. "Das war ein großartiges Rennen", erinnert sich der nun viermalige Weltmeister an seine Mercedes-Anfänge. Damals fuhr er erst in seinem zweiten Mercedes-Jahr, auf der Jagd nach seinem zweiten WM-Titel. Er unterlag Rosberg im Qualifying noch um rund drei Zehntelsekunden, doch bereits beim Rennstart setzte sich Hamilton knapp durch.

Vor dem ersten Boxenstopp kam es zu Rad-an-Rad-Duellen zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten, die dem Feld bereits enteilt waren. Danach teilte Mercedes die Strategien auf: Hamilton wurde wieder auf dem weicheren, schnelleren Soft-Reifen auf die Strecke geschickt, Rosberg zog die härteren Medium-Pneus auf. Eine späte Safety-Car-Phase ermöglichte einen weiteren Stopp: Diesmal war allerdings Rosberg im Vorteil, der im letzten Stint den weicheren Reifen aufgesteckt bekam. Hamilton fuhr das Rennen auf einem gleichalten Medium-Reifen zu Ende.

Hamilton: "Das ist mehrfach passiert"

Fünf Runden vor Rennende flogen die Mercedes-Boliden wieder Seite an Seite durch die langgezogenen Kurven in der Nacht von Manama - Mercedes ließ die Piloten ohne Teamorder frei fahren. Hamilton schien von der Pace seines Teamkollegen überrascht zu sein. Am Donnerstag erinnert er sich daran: "Im Cockpit können wir den Power-Modus selbstständig verstellen. Es gab diese Regel, dass wir immer im gleichen Power-Modus fahren sollten. Damit er dann dort neben mir fahren konnte, musste er in einen anderen Modus schalten", ist der Brite heute noch überzeugt.


Fotostrecke: GP Bahrain, Highlights 2014

"Das könnte man schon als Schummelei einstufen", fährt er fort und begründet in solchen vermeintlichen Aktionen die zwischenmenschlichen Probleme mit Rosberg. "Vor dem Start war etwas anderes ausgemacht." In der Auflistung der Funksprüche ist jedoch erkennbar, dass sobald ein Fahrer seinen "strat mode" ("Strategie-Modus") verändert hat, auch der andere dazu aufgefordert wurde.

In der heißen Endphase ließ man Rosberg in Runde 49 zuerst in den schnellen "strat mode 6" schalten, danach in Runde 53 zurück in "strat mode 3" - Hamilton wurde von seinem Renningenieur über die Veränderungen informiert, er bekam in Runde 51 die Mitteilung über "strat mode 3". Renningenieur Peter Bonnington funkte Hamilton zu jenem Zeitpunkt: "Wir werden ihren Modus einfach spiegeln." Hamilton ist aber auch heute noch von seiner Theorie überzeugt. Der Brite erklärt sogar: "Das ist mehrfach passiert." Am Ende gewann der Brite dennoch mit einer Sekunde Vorsprung.

"Dem Kerl würde ich gerne in den Arsch treten"

Hamilton ist der Ansicht, dass die Beziehung zwischen dem Weltmeister von 2016 und ihm selbst sowieso schon viel früher Risse bekommen hat. "Ehrlich gesagt glaube ich, dass unsere Beziehung schon schwierig war, als wir noch sehr jung waren. Es war damals schon sehr schwierig, weil der Wettkampf immer schon da war." Rosberg und Hamilton duellierten sich bereits im Kart. Am Ende wurden beide mit Mercedes Weltmeister (Hamilton: 2014, 2015 und 2017; Rosberg: 2016).


Fotos: Roll-out Mercedes F1 W09 EQ Power+


Den Wechsel zu den Silbernen bereut der Brite auch 2018 nicht. Er erinnert sich an die Anfänge in Brackley: "Das war ein großer Schritt für mich. Viele kamen zu mir, auch Familienmitglieder, und haben mir von dem Wechsel abgeraten - ich solle doch bei McLaren bleiben. Ich musste aber meine eigene Entscheidung treffen. Zu diesem Zeitpunkt war Mercedes nur das fünfbeste Team. Aber ich hatte keine Angst, weil Mercedes nicht weiß, wie man verliert." Schon beim Teamlaunch 2013 dachte er sich schmunzelnd: "Dem Kerl neben mir würde ich gerne in den Arsch treten."

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