• 19. September 2017 · 09:55 Uhr

Honda überzeugt: Toro Rosso hat die gleiche Mentalität

Honda-Motorsportchef Yamamoto vergleicht "Dinosaurier" McLaren und "Jungspund" Toro Rosso - Warum Honda die Formel 1 nicht aufgibt

(Motorsport-Total.com) - Nichts wurde es mit einer zweiten Erfolgsära McLaren-Honda. Nach drei schwierigen Jahren wird die "Zweckehe" geschieden. McLaren wechselt zu Renault. Honda bleibt der Formel 1 erhalten und wird ab 2018 Toro Rosso (Dreijahresvertrag) beliefern. "Honda wäre gerne bei McLaren geblieben, aber wir konnten nicht die Performance-Ziele und die Zuverlässigkeit, die das Team ausgegeben hat, erfüllen", spricht Honda-Motorsportchef Masashi Yamamoto Klartext. McLaren war der Geduldsfaden gerissen. Es ist die schlechteste Phase des traditionsreichen Rennstalls.

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Toro Rosso wird in den nächsten drei Jahren von Honda befeuert Zoom Download

Trotz all der Kritik und der vielen öffentlichen Rückschläge wahrt Honda das Gesicht und macht weiter. Motorsport ist Teil der Firmenkultur. Schon Gründer Soichiro Honda war vom Rennsport fasziniert. Nach ersten Erfolgen im Motorradsport wurde schon 1964 die Formel 1 in Angriff genommen. "Es ist diese Herausforderung der Performance und der Technologie, die uns antreibt", hält Yamamoto fest. "Auf halbem Weg aufzugeben, hat keinen Sinn. Das entspricht nicht unserer Mentalität. Wir sind hier, um Fortschritte zu machen und zu wachsen."

Dass Honda das Know-how und die Ressourcen hat, einen starken Antrieb zu bauen, zweifeln die wenigsten im Fahrerlager an. Dass es aber so lange dauert, bis die Japaner die Probleme in den Griff bekommen, kam dann doch überraschend. "Das hat zu Spannungen geführt und schließlich die Trennung bewirkt", sagt Yamamoto zur Situation mit McLaren. "In der Welt der Formel 1 sind Ergebnisse wichtig. Das ist Teil des Spiels." Und diese Ergebnisse blieben seit dem Honda-Comeback 2015 aus.

Honda will unbedingt Fortschritte zeigen

Ab dem nächsten Jahr stellt sich die Situation mit Toro Rosso anders da. Niemand erwartet vom B-Team regelmäßige Siege. Honda kann abseits des Erfolgsdruck am Antriebskonzept arbeiten. Bis Ende 2020 wird das aktuelle Motorenreglement verwendet. "Wir wollen Fortschritte bei unserer Technologie zeigen", unterstreicht Yamamoto die Ziele für die Zukunft. "Für uns ist sehr wichtig, dass wir der Welt unsere Fortschritte zeigen können."

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Masashi Yamamoto glaubt, dass Toro Rosso der ideale Partner für Honda ist Zoom Download

Für 2021 ist ein neues Motorenreglement geplant. Gelingt Honda bis dahin der Aufschwung, könnten die Japaner ein attraktiver Partner (bei Red Bull?) für die längerfristige Zukunft sein. Darauf will Honda hinarbeiten. Wichtig ist für den krisengeschüttelten Hersteller der Neustart mit Toro Rosso. In der Ehe mit McLaren wurde viel Porzellan zerschlagen. Die Beziehung war nicht mehr zu kitten.

Deswegen unterstreicht Yamamoto das gute Klima bei Toro Rosso: "Herr Tost weiß viel über Japan. Er versteht unsere Kultur und es besteht eine gute Kommunikation. Sie haben auch eine noch junge Fabrik, die sich im Wachstum befindet. Das ist für Honda sehr wichtig, denn wir können mit der gleichen Mentalität und Einstellung arbeiten. Es ist ein Neustart mit einem Team, das eine ähnliche Denkweise hat, damit wir gemeinsam nach vorne kommen."

Auch wenn Toro Rosso das B-Team von Red Bull ist, so entstanden in den vergangenen Jahren am Standort Faenza (Italien) alle Einrichtungen, um ein Formel-1-Auto selbst zu entwickeln und zu bauen. Die aktuellen Boliden sind komplette Eigenkonstruktionen und haben kaum etwas mit Red-Bull-Racing zu tun. Mit rund 350 Angestellten ist Toro Rosso ein kleiner Rennstall mit schlanken Strukturen.

McLaren hat dagegen rund 700 Angestellte. Yamamoto kann sich beim Vergleich der beiden Rennstelle einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Bei der Zusammenarbeit mit McLaren habe ich bemerkt, dass es eine sehr große und systematische Firma ist. Deshalb sind sie auch stark, aber gleichzeitig tun sie sich auch schwer, sich zu verändern. Im Vergleich dazu ist Toro Rosso eine Firma im Wachstum. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir in einer Partnerschaft arbeiten, die die gleichen Ziele verfolgt."

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