• 29. Mai 2017 · 02:05 Uhr

Red Bull: Max Verstappens erster Ärger bereits verdaut

Max Verstappen sprach während des Monaco-Rennens von einem "Desaster", als er Teamkollege Daniel Ricciardo auf dem dritten Platz sah - Gespräch konnte aufklären

(Motorsport-Total.com) - "Was für ein ******* Desaster!" Das funkte Max Verstappen in Runde 40 des Monaco-Grand-Prix an sein Team. Gemeint war seine Position im Rennen. Da Teamkollege Daniel Ricciardo sechs Runden länger auf dem Ultrasoft auf der Strecke blieb und mehrere "Rekordrunden" abliefern konnte, gelang dem Australier der Overcut gegenüber seinem Teamkollegen (und Valtteri Bottas). Während er auf dem dritten Platz ins Ziel fuhr, wurde Verstappen nur Fünfter. Nach dem Rennen gab es bei Red Bull ein klärendes Gespräch. (Zum Ergebnis!)

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Max Verstappen war sichtlich genervt von der Red-Bull-Strategie in Monaco Zoom Download

"Nachdem er in die Box kam, haben wir uns zusammengesetzt und alles besprochen. Er hatte im Auto nur gesehen, dass sein Teamkollege von hinten nach vorne kam und aufs Podium fuhr, da war er klarerweise aufgebracht. Da kochen die Emotionen schon mal hoch", kann Teamchef Christian Horner die Wut des 19-Jährigen nachvollziehen.

Verstappen war von Startplatz vier in das prestigeträchtige Rennen gestartet und kämpfte gegen Valtteri Bottas im Mercedes. Mit einem frühen Boxenstopp in Runde 32 versuchte die Red-Bull-Truppe einen Undercut gegenüber dem Finnen. Dieser kam jedoch bereits eine Runde später zum Reifenwechsel. Die Positionen verschoben sich dadurch (noch) nicht. Durch die zwei Boxenstopps hatte allerdings Daniel Ricciardo auf Platz fünf freie Fahrt, die er ausnutzte.

Horner glaubt: Overcut war "mehr Risiko" als Undercut

Ricciardo fuhr Bestzeit um Bestzeit und kam erst in Runde 38 an die Box, sechs - schnelle - Runden nach seinem Teamkollegen. "Daniel hat schon in den Anfangsrunden gefunkt, dass er gute Pace habe. Das vordere Auto hatte die weniger riskante Strategie, also den Undercut, versucht. Mehr Risiko war der Overcut. Das hat sich für Daniel angeboten, nachdem Bottas Max abgedeckt hat", schildert Horner die strategischen Überlegungen.

Interessant: Während Verstappens Boxenstopp 3,5 Sekunden Standzeit aufwies, brauchte man bei Ricciardo nur 2,8 Sekunden für den Reifenwechsel. Später erklärte Red Bull, dass Verstappen etwas schräg in der Position vor der Box stehenblieb, dadurch konnte der Boxenstopp nicht optimal ausgeführt werden. Der Undercut-Versuch gegenüber Bottas scheiterte deshalb. Der Mercedes blieb vor dem Bullen.


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"Der beste Weg um Bottas zu holen, war es, in Schlagdistanz zu ihm zu kommen und den Undercut auszuführen, wie es Max gemacht hat", verteidigt Horner die Taktik. Verstappen beschwerte sich im Nachhinein auch darüber, dass Carlos Sainz nach dem Boxenstopp vor ihm (und Bottas) auf der Strecke lag. Hätte Verstappen Bottas in der Box überholen können, wäre er direkt auf den Toro Rosso aufgelaufen. "Hätte Sainz Max im Rückspiegel gesehen, wäre er bestimmt zuvorkommender gewesen als bei einem Mercedes", kommentiert der Brite mit einem Schmunzeln.

Ricciardos Vorteil: Mercedes nur auf Verstappen fokussiert

Er stellt eine weitere Überlegung an: "Wir hätten zuerst auch Daniel reinholen können. Mit einer freien Outlap hätte er aber den Undercut an Max versuchen können. Dann musst du das auch erklären." Ricciardos Overcut funktionierte jedenfalls perfekt, er kam mit einem komfortablen Polster (sieben Sekunden) vor Bottas auf die Strecke zurück. Red Bull kam dabei auch gelegen, dass sich Konkurrent Mercedes nur auf einen Piloten fokussieren konnte: "Ich denke, Mercedes war fokussierter auf Max, als auf Dani. Sie konnten nicht beide Autos abdecken. Das hat aus unserer Perspektive einen Fahrer befreit."

Ricciardo konnte sich so an Bottas auf Platz drei und Verstappen auf Rang vier vorbei auf das Podium schieben. Und obwohl Verstappens Ärger auch unmittelbar nach dem Rennen anhielt, versichert Horner am Sonntagabend, dass alle Ungereimtheiten aus der Welt geschafft seien. "Ja, absolut."

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