• 27. Mai 2017 · 22:05 Uhr

Niki Lauda: Wenn Kimis Birne stimmt, stimmt das Gaspedal!

Der Mercedes-Boss hatte den wiedererstarkten Kimi Räikkönen schon vor dem Qualifying auf der Rechnung - Hoch motiviert durch die Geburt von Tochter Rianna

(Motorsport-Total.com) - Der "Iceman" ist zurück an der Spitze! 3.261 Tage nach seiner letzten Pole-Position beim Frankreich-Grand-Prix 2008 raste Kimi Räikkönen beim Qualifying zum Großen Preis von Monaco am Samstag völlig überraschend auf Startplatz eins. Noch nie legte ein Fahrer in der Formel-1-Geschichte zwischen zwei Poles eine längere Pause ein. Als die Durststrecke nach 129 Rennwochenenden endlich durchbrochen war, zeigte sich selbst der sonst so reservierte Finne sichtbar stolz.

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Kimi Räikkönen zeigte sich am Monaco-Samstag von seiner besten Seite Zoom Download

"Es ist großartig auf der Pole zu stehen. Das Team hat einen tollen Job gemacht, es ist für sie ein großartiges Ergebnis", ließ sich der 37-Jährige entlocken. In Monte Carlo erlebt man in diesen Tagen einen zufriedenen Räikkönen, der mit sich und der Welt im Reinen scheint. Nachdem er in fünf Qualifyings des Jahres bisher stets gegen Ferrari-Kollege Sebastian Vettel den Kürzeren zog, konnte er ausgerechnet auf der Fahrerstrecke im Fürstentum den Spieß umdrehen.

"Der Kimi ist aufgewacht", stellt auch Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda nach der Glanzvorstellung des Finnen bei 'RTL' fest. Eine Gemütsveränderung will der Österreicher schon am Morgen des Quali-Samstags bei Räikkönen festgestellt haben. "Zufällig ist er heute neben mir hergegangen und da umarmt er mich plötzlich, was er noch nie gemacht hat. Er sagte: 'Niki, wie geht's Dir'", reibt sich Lauda verwundert die Augen.

Niki Lauda: "Der Typ ist wirklich gut drauf!"

Dass die gute Laune des finnischen Stoikers von der Geburt seiner Tochter Rianna vor wenigen Tagen herrührt, glaubt auch der Mercedes-Boss: "Ich wusste das nicht, aber er sagte: 'Du, ich bin zum zweiten Mal Vater geworden.' Er war hoch motiviert, ich habe ihm dann auch gleich von meinen Kindern erzählt", schildert Lauda das "sehr angenehme Gespräch" mit dem WM-Viertplatzierten.


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Dem 68-Jährigen habe da gleich geschwant, dass mit dem "Iceman" in Monaco zu rechnen sei: "Ich habe mir gedacht: Der Typ ist wirklich gut drauf", verrät Lauda und kommt zum Schluss: "Man sieht: Wenn die Birne stimmt, dann stimmt das Gaspedal. Er hat heute eine Leistung gebracht, die ihm kaum einer zugetraut hat." Räikkönen selbst will um seine zweite Monaco-Pole-Position nach 2005 kein großes Aufheben machen und sieht - wie erwartet - keine großen Unterschiede zu den vergangenen Rennen: "Ich war ein paar Mal nah dran, aber wir haben es zuletzt nicht ganz geschafft."

Bei seinem Arbeitgeber Ferrari nimmt man das Wiedererstarken des Finnen mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Frotzelei auf: "Manchmal kommt der Champion aus ihm raus", schmunzelt Teamchef Maurizio Arrivabene, der schon nach dem guten dritten Platz in Sotschi auf einen Aufwärtstrend wettete: "Kimi ist nicht langsam! Zu Saisonbeginn braucht er vielleicht etwas Zeit, den richtigen Weg zu finden, aber wenn er ihn findet, ist er sehr schnell." Und Vettel sagt über seinen Freund und Teamkollegen: "Ich denke, bei uns hatte nie jemand Zweifel an Kimi."

Ausgeschlafener Kimi: Erster Sieg seit Australien 2013 winkt

Am Rennsonntag im Fürstentum bietet sich nun also die große Chance für Räikkönen, zum ersten Mal seit Australien 2013 - damals noch im Lotus - wieder einen Grand Prix zu gewinnen. Es wäre gleichzeitig der erste Ferrari-Sieg des Finnen seit seiner Rückkehr zur Scuderia im Jahr 2014. An eine Teamorder Ferraris zugunsten WM-Leader Vettel glaubt Lauda deshalb nicht: "Kimi will natürlich gewinnen, der hört nichts, wenn ihm einer was sagen will. Und so lange sein Auto super funktioniert, macht er dem Sebastian nie Platz."

"Wir wissen schon, was wir tun. Es ist immer das gleiche Spiel, wir dürfen gegeneinander kämpfen, solange wir uns nicht gegenseitig abschießen", stellt der Pole-Setter klar. Eine schlaflose Nacht wird er deshalb auch vor dem Monaco-Klassiker nicht verbringen - erst recht, weil sich ja Ehefrau Minttu um Sohn Robin (2) und Töchterchen Rianna kümmert: "Ich stille sie ja nicht! Außer Schlafen kann ich im Moment gar nicht so viel tun", sagt der frisch gebackene Vater. Die Fans dürfen gespannt sein, was ein ausgeschlafener und rundum zufriedener "Iceman" am Sonntag zu Stande bringt.

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