• 25. Mai 2017 · 21:23 Uhr

Toro Rosso überflügelt Mercedes: "Nicht toll, aber ganz okay"

Toro Rosso überrascht die Konkurrenz mit den Plätzen vier und fünf in Monaco - Top 8 sind das Ziel - Podium außer Reichweite - Mercedes wird am Samstag angreifen

(Motorsport-Total.com) - Für die positive Überraschung des Monaco-Donnerstags sorgte Toro Rosso. Die Jungbullen konnten sowohl im ersten als auch im zweiten Freien Training ihre Boliden in die Top 10 stellen. Im Gesamtergebnis des Trainingstages stechen Daniil Kwjat auf dem vierten und Carlos Sainz auf dem fünften Rang heraus. Eine Erklärung für die starke Vorstellung im Fürstentum haben beide Piloten nicht. Sie fühlen sich auf dem Stadtkurs einfach wohl. Könnten sie auch am Sonntag für eine Überraschung sorgen?

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Toro Rosso überrascht sich selbst: P4 und P5 am Donnerstag in Monaco Zoom Download

"Nein", betont Sainz. Der Spanier glaubt nicht daran, im Rennen sein erstes Podium einfahren zu können. "Am Samstag werden die Positionen realistischer bezogen sein. Monaco ist immer gut für Überraschungen am Donnerstag. Ich erwarte, dass es Samstag schwieriger wird - aber hoffentlich besser als in Barcelona." Denn in Spanien fehlte der Truppe bereits am Freitag 1,4 Sekunden, zwei Wochen später konnte man den Rückstand auf die Spitze auf 0,6 Sekunden minimieren.

"Es war nicht toll, es war ganz okay", schraubt auch Kwjat die Erwartungen zurück. "Wir haben einfach unseren Job gemacht. Wir waren konkurrenzfähig und hätten nicht viel besser machen können." Denn ob Supersoft, den man am Vormittag verwendete, oder Ultrasoft, der im zweiten Training zum Einsatz kam, der STR12 hat in den engen Häuserschluchten optimal funktioniert. Sainz schätzt den Unterschied zwischen den Reifen auf maximal eine halbe Sekunde. Daraus lässt sich ableiten, dass Kwjat im ersten Training (6./+0,686) auf dem Ultrasoft bis auf den zweiten Platz nach vor gefahren wäre.

Auto seit Spanien nicht geändert: Woher kommt die Zeit?

Der Russe lässt sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Er betont in seiner Medienrunde mehrmals, dass das Feld immer noch sehr eng beisammen liege und dass man sich weiterhin fokussieren müsse. Er verrät, dass er diesmal beim Set-up eine andere Richtung eingeschlagen hat, als noch in Barcelona, wo er im Qualifying nur auf dem letzten Platz gelandet war. "In Barcelona war mein Auto komplett falsch eingestellt. Jetzt fühle ich mich wohl im Auto."


Großer Preis von Monaco - Donnerstag

Der Toro Rosso sei zuverlässig, berechenbar und passe genau zum Fahrstil des 22-Jährigen. "Das Auto hat sehr viel Potenzial. Jedes Mal wenn wir es ins richtige Arbeitsfenster bringen, ist es sehr konkurrenzfähig. Um das zu schaffen, müssen wir hart arbeiten. Heute haben wir das richtig gemacht." Und das, obwohl Technikchef James Key gestern noch behauptete, dass das Chassis des Autos nicht so gut sei im Vergleich zu den Vorjahren - vor allem in den schnellen Kurven. Sainz wirft ein: "Im Vorjahr waren langsame Kurven nicht gut für uns, in diesem Jahr scheint es uns ganz gut zu liegen."

Sainz hat jedenfalls keine groben Änderungen an der Abstimmung des Autos vornehmen lassen. "Für uns ist es sehr simpel: Du kommst nach Monaco, passt das Set-up etwas an und schaust, dass die Reifen arbeiten. Es ist nicht so speziell, dass man plötzlich zwei Sekunden schneller ist als noch in Barcelona." Obwohl man anmerken muss, dass Toro Rosso erst jetzt die Updates von Spanien zu verstehen beginnt. Auch Kwjat werde vor dem Samstag sein Konzept nicht mehr auf den Kopf stellen, bestätigt er. "Gleich nachdem ich aus der Garage fuhr, fanden wir uns in den Top 10 oder manchmal sogar in den Top 5. Das waren sehr positive Nachrichten. Das Auto hat sich seit Barcelona aber nicht verändert - außer das Set-up wurde eben ein wenig angepasst", erklärt Sainz.

Top 8 das Ziel: "Werden nicht mit Mercedes kämpfen"

"Wenn Mercedes im Qualifying nicht vor uns liegt, werde ich das nie verstehen."Carlos Sainz
Dem Spanier fehlten im Gesamtklassement am Ende des Tages nur 0,069 Sekunden auf seinen Teamkollegen auf Platz vier. Er kam mit dem Auto bisher in der Abstimmungsarbeit deutlich besser zurecht als Kwjat. Das Auto liegt im Fürstentum anscheinend mit der Grundeinstellung sehr gut. Allerdings wissen beide Piloten, dass sie unter normalen Umständen noch mindestens zwei Positionen verlieren werden: "Mercedes hat definitiv geschwächelt", merkt Kwjat an.

Die Weltmeister kamen am Donnerstag nicht über Platz sechs von Lewis Hamilton hinaus. "Ich bin mir aber sicher, dass sie Lösungen für Samstag finden werden." Sainz fügt hinzu: "Ich erwarte nicht, dass wir vor Mercedes stehen werden. Wir werden mit Williams und Force India kämpfen. Wenn Mercedes im Qualifying nicht vor uns liegt, werde ich das nie verstehen", schmunzelt er. Für Toro Rosso sei ein Top-10-Startplatz allerdings durchaus denkbar. Für das Rennen peilt Sainz die Top 8 an.

Schließlich sei man am Donnerstag das "dritt- oder viertschnellste Auto" gewesen. Für Samstag hofft man im Lager der Jungbullen, dass die anderen Teams weiterhin Probleme haben. Auch Teamchef Franz Tost ist begeistert vom Trainingsergebnis: "Das Auto arbeitet gut. Wir haben ein sehr gutes Set-up gefunden. Beide Fahrer mögen Monaco, sie haben hier schon Erfahrung. Hoffentlich können wir diese Leistung am Samstag und Sonntag wieder abrufen."

Die Balance stimmt jedenfalls, das weiß auch Red-Bull-Konsulent Helmut Marko, wie er gegenüber dem 'ORF' erklärt: "Toro Rosso hat ein sehr gutes Auto. Auf diesem engen Kurs hier fahren sie gut über die Randsteine. Die sind eines der besten Mittelfeldteams. Hier macht sich das bemerkbar." Das erste Ziel muss es aber sein, mit beiden Autos ins Ziel zu kommen: Das gelang nur 2010 und 2006. Das beste Toro-Rosso-Ergebnis holte der Spitzenreiter am Donnerstag: Sebastian Vettel 2008 mit dem fünften Rang.

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