• 24. Mai 2017 · 18:03 Uhr

Jolyon Palmer unter Druck: "Brauche ein starkes Wochenende"

Jolyon Palmer bekommt intern immer mehr Druck, schließlich steht er im Schatten von Renaul-Teamkollege Nico Hülkenberg - Analyse der bisherigen Quali-Leistung

(Motorsport-Total.com) - Jolyon Palmer steht bei Renault gehörig unter Druck. Der Brite kann auch in seiner zweiten Formel-1-Saison nicht überzeugen, er steht deutlich im Schatten seines neuen Teamkollegen Nico Hülkenberg. Auch die Erinnerungen an das Monaco-Rennen (Crash) des Vorjahres wecken keine positiven Gefühle. Palmer weiß, dass er nun konstant abliefern muss, um nicht auf dem Abstellgleis zu landen.

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Palmer ist in Monaco gut gelaunt - ein gutes Zeichen für sein Rennwochenende? Zoom Download

"Es stimmt, dass ich so nicht (in die Saison; Anm. d. Red.) starten wollte. Im Vorjahr war das hier der letzte Strohhalm und ich bin in der Mauer gelandet. Ich dachte: 'Da muss sich jetzt etwas ändern!' Auch in dieser Saison hatte ich diesen Gedanken bereits ein paar Mal", gibt er zerknirscht zu. Denn bisher verlief auch das zweite Jahr mit den Franzosen nicht nach Wunsch. In fünf Rennen schaffte es der 26-Jährige kein einziges Mal in die Punkte. Mit zwei Ausfällen ist zuletzt ein Abwärtstrend (Plätze 13 in China und Bahrain, 15. in Barcelona) zu erkennen. Überhaupt konnte Palmer erst einmal in seiner Karriere Punkte holen: mit Platz zehn in Malaysia 2016.

Hülkenberg kann hingegen auf kontinuierlich bessere Ergebnisse verweisen. Mit den Rängen neun, acht und zuletzt Platz sechs in Spanien sammelte er fleißige 14 Punkte für das Teamkonto. Auch im Qualifying schlägt das Pendel klar in Richtung des Le-Mans-Siegers von 2015 aus. 5:0 steht es zwar auch bei Ferrari, Williams und McLaren, dennoch ist die Deutlichkeit, mit der Hülkenberg Palmer auf Distanz hält, beachtlich.

1,6 Sekunden fehlen Palmer auf Hülkenberg im Qualifying

Im Durchschnitt fehlten Palmer in den ersten fünf Zeittrainings des Jahres 1,6 Sekunden auf seinen Teamkollegen. In Australien fehlten Palmer auf dem letzten Platz ganze 3,2 Sekunden auf seinen Garagennachbar. Das Auto sei "furchtbar" gewesen, polterte er. In China kassierte der Brite eine Strafe, allerdings fehlten ihm auch in Schanghai 1,6 Sekunden auf Hülkenberg, der es sogar in das Q3 schaffte.

In Bahrain folgte das bisherige Highlight: Platz zehn, trotzdem brummte ihm der Deutsche 1,2 Sekunden Rückstand auf. In Sotschi erlitt Palmer einen Dämpfer. Ein selbstverschuldeter Unfall in Q1 war für Startplatz 16 verantwortlich, fast 1,2 Sekunden fehlten schon wieder auf Hülkenberg. Der schaffte es auf Rang acht erneut in die Top 10. Und zuletzt in Barcelona verfehlten zwar beide Renault das Q3, Hülkenberg wurde immerhin 13. mit einer Sekunde Vorsprung auf den Teamkollegen.


Fotos: Großer Preis von Monaco


"Barcelona war auf dem Papier wieder sehr schlecht, in der Realität jedoch gar nicht mal so schlecht", versucht sich Palmer zu erklären. "Die Pace im Qualifying war drei Zehntel langsamer als Nico, überall sonst - abgesehen von Melbourne - wäre ich damit in Q3 gelandet." Palmer zieht beim Vergleich jedoch nur die jeweiligen Zeiten des Q1 heran, vergleicht man seine Zeit mit Hülkenbergs Runde in Q2 stehen eine Sekunde Rückstand unterm Strich.

Hülkenbergs Q3-Auftritte "schmerzen" Palmer

"Natürlich will ich mit ihm kämpfen und vor ihm sein. Das Qualfiying hat schlimmer ausgesehen, als es tatsächlich war. Im Rennen bin ich eine Dreistoppstrategie gefahren, die einfach nicht funktioniert hat", erklärt Palmer. Dass der Teamkollege fast Dauergast in Q3 ist, ärgert ihn: "Einerseits ist es positiv, dass das Auto so gut abschneidet. Wenn du in Q1 draußen bist und dein Teamkollege in Q3 kämpft, schmerzt das aber sehr, weil du siehst, was möglich wäre."

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Ausfall in Russland: Palmer kollidiert in Sotschi mit Romain Grosjean (Haas) Zoom Download

Es sei dennoch "sehr ermutigend" zu sehen, welches Potenzial das Auto habe. "Jetzt liegt es an mir, das zu zeigen und das zu machen, was Nico macht." Schließlich brauche er nur ein positives Wochenende, um das Momentum auf seiner Seite zu wissen. "Es geht um viele Details. Es muss gar nicht viel passieren, wir müssen es einfach richtig hinbekommen." Allerdings gebe es eben auch "äußere Umstände", die sich negativ auf seine Leistung auswirken.

"In diesem Jahr haben wir in Trainingssessions sehr viel Zeit aufgrund anderer Umstände verloren. Ich bin aber natürlich enttäuscht, wie es gelaufen ist. Ich bin bereit, es zu ändern." In Sotschi fiel er im dritten Training aus, in Barcelona im ersten. Deshalb hängt seine Abstimmungsarbeit sehr stark von jener des Deutschen ab. "Da übernimmt man schon die Richtung des anderen Autos. Mit einem problemfreien Wochenende könnten wir uns auf unsere eigene Richtung konzentrieren."

"Neustart": Palmer will den Spieß umdrehen

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Monaco 2016 (DNF): Palmers Rennen endet bei nasser Fahrbahn in der Mauer Zoom Download

Das Set-up scheint ein wunder Punkt bei Palmer zu sein. Schließlich verrät er: "Wir müssen das Set-up im Griff haben. Das war in der Vergangenheit auch nicht immer der Fall." Da sich der Renault-Pilot allerdings sehr oft auf Hülkenbergs Arbeit stützt, gibt es in der Abstimmung immer wieder Details, die seinem Fahrstil weniger entgegenkommen. "Er ist glücklicher mit einer bestimmten Balance, wenn ich eigentliche etwas anderes bevorzugen würde. Das ist aber normal. Verschiedene Fahrer haben auch verschiedene Vorlieben im Auto, um die Rundenzeit aus dem Auto zu holen."

Vor dem Monaco-Wochenende nimmt Palmer auch das Wort "Neustart" in den Mund. Er weiß, dass er seinem Teamkollegen die Stirn bieten muss. "Ich war schon zuvor in dieser Position. Ich weiß, dass jedes Wochenende ein Neustart ist. Es gibt keinen Grund, warum ich hier nicht stark sein sollte, nur weil ich in Barcelona keine Punkte geholt habe. Wir sind bei jedem Rennen hungrig, es umzudrehen."

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