• 22. Mai 2017 · 15:05 Uhr

Wurz über Wunderfahrwerke: Darum leidet Red Bull am meisten

Warum Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz sicher ist, dass Red Bull am meisten unter dem Verbot der vernetzten Fahrwerke leidet und wie Helmut Marko zurückschießt

(Motorsport-Total.com) - Red Bull kämpft dieses Jahr um den Anschluss zur Spitze, obwohl man im Vorjahr zu Saisonende Mercedes auf manchen Kursen ordentlich unter Druck setzen konnte. Und das in einem Jahr, in dem ein neues Reglement In Kraft getreten ist, was eigentlich als Spezialität von Stardesigner Adrian Newey gilt. Lag es am Verbot der vernetzten Fahrwerke, dass Red Bull dieses Jahr bislang nicht den Erwartungen entspricht?

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Ist Adrian Neweys RB13 auf ein vernetztes Fahrwerk ausgerichtet? Zoom Download

Formel-1-Experte Alex Wurz ist fest davon überzeugt. "Absolut, weil du plötzlich mit einem komplett neuen Aero-Mapping fahren musst", erklärt der Österreicher gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das hatte mit Sicherheit einen großen Einfluss und hat Red Bull mehr getroffen als die anderen." Laut Wurz auch mehr als den Mercedes-Rennstall, der beim vernetzten Fahrwerk laut Insidern technisch am weitesten war.

Der Grund ist für den ehemaligen Formel-1-Piloten, der für sein Technik-Know-how bekannt ist, klar: Newey habe das Konzept des RB13 voll auf das vernetzte Fahrwerk ausgelegt. "Red Bull war kompromissloser und hat und das Reglement mehr ausgereizt", ist Wurz überzeugt.

Helmut Marko widerspricht Wurz

Das sei zwar völlig legal gewesen, dafür leidet man nun stärker unter der Einschränkung: "Du musst dieses Auto ja entwickeln, und das Grundkonzept steht Mitte des Vorjahres. Wenn du das auf diese Anstellung ausrichtest, die aber am Ende der Geraden nicht mehr existiert - und plötzlich kannst du das nicht mehr machen -, dann sprechen wir von einem totalen Unterschied bei der Bodenfreiheit. Das macht einen großen Unterschied."

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Mit einem vernetzten Fahrwerk kann die Bodenfreiheit konstant gehalten werden Zoom Download

Bei Red Bull will man währenddessen auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' nichts davon wissen, dass man sich im Vorfeld der Saison verpokert habe. "Interessant, was der Herr Wurz weiß. Und woher er das zu wissen glaubt", schmunzelt Motorsportkonsulent Helmut Marko. Die Aussagen entsprächen jedenfalls nicht der Realität. Nach dem Barcelona-Update sei vor allem die Renault-Antriebseinheit für den Rückstand verantwortlich.

Laut Max Verstappen habe man wegen des Verbots "keine Kompromisse" gemacht, und Daniel Ricciardo gibt sich überhaupt völlig ahnungslos: "Ich wusste gar nicht, dass es ein Verbot gibt. Ich wusste nicht, dass so ein Aufhängungssystem existiert. Worüber sprechen wir hier eigentlich?"

Welchen Vorteil ein vernetztes Fahrwerk hat

Gute Frage... Die Erklärung: Mit einem vernetzten Fahrwerk ist es möglich, die Bodenfreiheit des Autos auch beim Anbremsen einer Kurve konstant zu halten und ein Einnicken des Autos zu verhindern - in etwa wie bei einer aktiven Radaufhängung. Auf Basis dessen könnte es Newey also versucht haben, den RB13 darauf auszurichten, dass er nur bei einer gewissen Bodenfreiheit optimal funktioniert, dafür aber besser als mit einem breiten Set-up-Fenster. Unter diesen Umständen würde man nun tatsächlich stärker darunter leiden, weil die Aerodynamik nur selten die richtigen Bedingungen vorfindet.

Dafür spricht, dass die Red-Bull-Piloten vor allem zu Saisonbeginn darüber klagten, dass es sehr schwierig sei, beim RB13 das richtige Set-up-Fenster zu finden und die Abstimmung hinzubekommen. Was außerdem dafür spricht: Red Bull experimentierte bei den Testfahrten vor der Saison, als das Verbot bereits im Raum stand, mit der Bodenfreiheit.

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