• 29. April 2017 · 17:30 Uhr

Red Bull gegen Massa: Wer bekommt Verstappens Wohnung?

Wie es Daniel Ricciardo im Qualifying gelang, den in Sotschi stärkeren Teamkollegen zu schlagen, und wieso das Red-Bull-Duo im Duell der Nachbarn Massa fürchten muss

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Kampf um den Sieg hat Red Bull in Sotschi nichts zu tun. Das bestätigt auch das Qualifying: Daniel Ricciardo (+1,711 Sek.) und Max Verstappen (+1,967 Sek.) müssen sich mit den Startplätzen fünf und sieben abfinden (hier geht's zum Qualifying-Bericht). Dem Williams-Piloten Felipe Massa ist es wie befürchtet gelungen, sich zwischen das Red-Bull-Duo zu pressen. Und wer die starken Williams-Longruns vom Freitag in Erinnerung hat, der weiß, dass Massa Ricciardo und Verstappen im Rennen das Leben schwer machen könnte.

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Ricciardo setzte sich im "Nachbarschafts-Streit" überraschend durch Zoom Download

Auf den viertplatzierten Lewis Hamilton fehlte Ricciardo im Qualifying über eine Sekunde. "Wir können nur hoffen, dass wir am Sonntag in den Top 5 bleiben", weiß der "Aussie". "Leider wird es aber wohl eher einen Kampf mit den Jungs geben, die um mich herum stehen." Es ist ein Kampf unter Nachbarn, denn Ricciardo, Verstappen und Massa leben in Monaco im gleichen Haus.

"Ich bin froh, dass ich es geschafft habe - mehr konnte ich nicht tun. Vielleicht kann uns ja Max sein großes Apartment geben, wenn ich es auch im Rennen schaffe", feixt Ricciardo in Richtung seines Teamkollegen. Und der reagiert schlagfertig: "Es stimmt, dass ich das größte Apartment habe. Und ich habe die Party-Scheinwerfer. Sie können also zu mir kommen, um mit mir zu feiern, wenn ich den Kampf für mich entscheide."

Droht Ricciardo ein Motorenproblem?

Die starken Longruns von Massa, der im Schnitt um fast eine Sekunde pro Runde schneller war, will Ricciardo in Hinblick auf das Rennen nicht überbewerten: "Im Vergleich zum Williams haben wir mehr Abtrieb auf der Hinterachse, außerdem geht unser Auto besser mit den Reifen um. Für sie spricht allerdings die Geschwindigkeit auf der Geraden."

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Nachbarn unter sich: Daniel Ricciardo und der geschlagene Felipe Massa Zoom Download

Was schon jetzt gegen Ricciardo spricht: Der Renault-Antrieb seines RB13 sorgte am Vormittag für einen seltsamen Zwischenfall, als dieser auf der Strecke plötzlich ausging. Mittels Hybrid-Antrieb brachte der 27-Jährige das Auto aber wieder in Gang. Details sind noch unbekannt.

Dass Verstappen in Qualifying gegen Ricciardo den Kürzeren zog, ist eine Überraschung: Im Verlauf des bisherigen Wochenendes war Verstappen in allen Sessions schneller - und meist konstant um rund zwei Zehntel. Nur in Q3 schlug der ältere Red-Bull-Pilot zu. Wie war das möglich?

"Das ist lächerlich!": Verstappen in Q3 in Nöten

Verstappen offenbart, dass er gegen Ende von Q2 Reifenprobleme bekam. "Im letzten Sektor habe ich auf der Bremse in Kurve 13 viel Grip verloren und mir brach das Heck aus", erklärt er. Das hatte Folgen: "Dann überhitzen die Reifen, und alles wird immer schlimmer." In Q3 widerfuhr im Ähnliches: "Mit den zwei Reifensätzen wurde es erneut immer schlimmer. Eigentlich sollte man sich mit weniger Sprit in Q3 besser schlagen, aber ich wurde langsamer. Und deshalb bin ich jetzt auf Platz sieben in der Startaufstellung."

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Daniel Ricciardo und Helmut Marko: Mehr war nicht möglich Zoom Download

Bereits über Boxenfunk hatte Verstappen seinem Ärger Luft gemacht. "Das ist lächerlich!", schimpfte der 19-Jährige. "Ich weiß nicht, was da passiert, aber ich habe so viel Übersteuern." Ein Problem, das Red Bull bereits am Vortag hatte, wie Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'auto motor und sport' erklärte: "Die Vorderreifen kommen erst auf Temperatur, wenn die Hinterreifen schon wieder abbauen."

Trotzdem war Verstappen im Grunde auch im Qualifying der schnellere Mann als Ricciardo, der seine persönliche Bestzeit in Q3 übrigens wie der Teamkollege im zweiten Versuch nicht verbesserte. Kombiniert man die besten Sektorzeiten, dann war Verstappen nicht nur in allen Abschnitten, sondern auch insgesamt um 0,169 Sekunden schneller als Ricciardo.

1,7 Sekunden Rückstand: Warum Red Bull trotzdem nicht resigniert

Auch wenn das interne Duell für Spannung sorgt, so gibt es beim österreichischen Team mit Sitz in Milton Keynes wegen des allgemeinen Rückstands auf die Spitze lange Gesichter. "Ich schaue lieber auf die Position als auf die Zeit", gibt auch Ricciardo offen zu. "Der Abstand ist groß." Während es in Bahrain noch acht Zehntelsekunden waren, so hat sich der Rückstand nun mehr als verdoppelt.

"Wir wissen aber, dass uns diese Strecke nicht liegt", gibt Ricciardo den langen Geraden die Schuld. Außerdem ist der RB13 ein reifenschonendes Auto. Nicht gerade ein Vorteil, wenn die Pneus wegen des glatten Asphalts ohnehin schon kaum auf Temperatur kommen. In Anbetracht der Tatsache, dass Sotschi nie eine Red-Bull-Strecke war, sieht Christian Horner das Ergebnis sogar positiv: "Der fünfte Platz ist unser bisher bestes Qualifying-Ergebnis auf diesem Kurs."

Nun legt Ricciardo alle Hoffnungen in das Barcelona-Update, an dem Stardesigner Adrian Newey gerade arbeitet. "Im Vorjahr war ich hier auch 1,7 Sekunden hinter der Pole-Position", zieht er einen Vergleich mit dem Vorjahr. "Und zwei Rennen danach stand ich auf Pole. Es kann sich also schnell ändern. Ich werde definitiv weiter positiv denken und den fünften Platz im Qualifying akzeptieren."

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