• 28. März 2017 · 06:41 Uhr

Sebastian Vettel & Mercedes: Was ist dran am Flirt für 2018?

Lewis Hamilton und Sebastian Vettel streuen sich gegenseitig Rosen, aber wer profitiert wie vom Frühlingsflirt zwischen dem Ferrari-Star und Mercedes?

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Mercedes, das ist ein Thema, das vor dem Saisonauftakt in Melbourne die Medien beschäftigt hat. Durch Vettels Sieg beim Grand Prix von Australien sind die Gerüchte über einen möglichen Teamwechsel erst einmal verstummt. Doch sollte Ferraris Triumph eine Eintagsfliege bleiben und Mercedes in der WM 2017 wieder auf und davon fahren, könnte die "Silly Season" im Sommer unterhaltsam werden.

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Sebastian Vettel und Lewis Hamilton sprechen in den höchsten Tönen Zoom Download

Der Mercedes-Vertrag von Lewis Hamilton läuft Ende 2018 aus. Das heißt, sollte Vettel wirklich kommen, würde das Dream-Team Vettel-Hamilton im Silberpfeil sitzen. Ob das gut geht? Man weiß, dass Hamilton zwar kein Vetorecht gegen bestimmte Teamkollegen hat, aber vor der Verpflichtung eines zweiten Fahrers um seine Meinung gebeten wird. Nicht zuletzt deshalb soll Valtteri Bottas den Vorzug vor Alternativen wie Pascal Wehrlein erhalten haben.

Ein Veto gegen Vettel? Zumindest in der Öffentlichkeit hat es nicht den Anschein, als hätten die beiden prinzipiell etwas dagegen, Teamkollegen zu sein: "Ich habe unglaublichen Respekt vor Sebastian und vor dem, was er in seiner Karriere erreicht hat", so Hamilton in Melbourne. "Es ist ein Privileg, mit ihm gemeinsam in einer Ära Rennen zu fahren, und jetzt können wir endlich direkt gegeneinander fighten."

Vettel gibt Kompliment zurück

Ein fast ehrfurchtsvolles Kompliment, das Vettel retour gibt: "Ich habe großen Respekt vor Lewis. Er hatte vor zehn Jahren ein erstaunliches Debüt. Ich erinnere mich noch an sein Überholmanöver außen in der ersten Kurve, gleich im allerersten Rennen. Er hat vom ersten Tag an bewiesen, dass er sehr schnell ist, sehr talentiert - und auch hart arbeitet. Es war nur eine Frage der Zeit, dass er Weltmeister wird - obwohl ich das in Brasilien 2008 in meinem Toro Rosso beinahe verhindert hätte!"

"Lewis hat bewiesen, dass er zu den schnellsten Fahrern im Feld gehört, und ich würde liebend gern dieses Jahr mit ihm fighten", so der Ferrari-Star noch vor seinem Sieg am Sonntag. "Momentan sieht es so aus, als hätten wir gleichwertiges Material. Ich hoffe, dass es so bleibt, und dann werden wir sehen, wie es ausgeht. Aber es macht mir natürlich Spaß, um Siege zu kämpfen und gegen die Besten anzutreten."

Dass es Spaß mache, gegen die Besten der Besten zu kämpfen, hatte davor schon Hamilton im Hinblick auf das Duell mit Vettel erklärt. Der Mercedes-Fahrer nannte in diesem Kontext auch Fernando Alonso - und ließ den amtierenden Weltmeister Nico Rosberg außen vor. Von einem Journalisten darauf angesprochen, was anders daran sei, gegen Rosberg oder Vettel anzutreten, winkt Hamilton ab: "Das kann man nicht vergleichen."

Wolff-Aussage Ursprung der Gerüchte

Die entscheidende Frage aber ist: Würde er einen Superstar wie Vettel auch als Teamkollegen akzeptieren? Oder kommt es gar zum spektakulären Cockpit-Tausch mit Hamilton, wie Mark Webber vermutet? Mercedes-Sportchef Toto Wolff jedenfalls hat in den 'Stuttgarter Nachrichten' schon anklingen lassen: "Es wäre fahrlässig, Sebastian nicht auf der Rechnung zu haben. Er würde zum Team passen."


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Vettels Ferrari-Vertrag läuft am Saisonende nach drei Jahren aus. Der von Bottas ebenfalls. Wolffs Flirt mit Vettel sei daher "eine ehrliche Aussage" gewesen, findet Formel-1-Experte Marc Surer: "Mercedes hat Bottas nur mit einem Einjahresvertrag ausgestattet. Vielleicht im Hinblick darauf, dass man Vettel bekommen könnte. Wenn sein drittes Jahr bei Ferrari nicht zum Erfolg führt, ist er auf dem Markt. Sein Vertrag bei Ferrari läuft nur noch bis zum Saisonende."

Und auch wenn Niki Lauda im 'ORF' beteuert, Vettel sei "gar nicht unser Plan": Die Liebesbekenntnisse zwischen Vettel und Ferrari waren schon mal stärker. Vettel kommentiert die Mercedes-Gerüchte nicht direkt, dementiert sie aber auch nicht besonders entschlossen, wenn er gegenüber 'Auto Bild motorsport' sagt: "Momentan ist es mein einziges Ziel, mit Ferrari gemeinsam nach vorne zu kommen."

Arrivabene weicht Fragen nach Vertrag aus

Und auch Teamchef Maurizio Arrivabene bleibt vage, wenn er nach einem neuen Vettel-Vertrag gefragt wird: "Jetzt über Verträge zu sprechen, würde unsere Fahrer nur ablenken, daher spreche ich nicht über Verträge. Aber natürlich ist es mir ein Anliegen, einen glücklichen Sebastian zu haben. Denn wenn Sebastian glücklich ist, ist unser Auto schnell." Und da gab's zumindest mal in Melbourne keinen Grund zur Beanstandung...

Was ist also letztendlich dran an den Vettel-Mercedes-Gerüchten? Bekannt ist, dass Vettel und Wolff nach Rosbergs Rücktritt in Kontakt standen. Zu ernsthaften Verhandlungen kam es dabei offenbar nicht. Dass Wolff Vettel jetzt aus der Ferne signalisiert, er möge Mercedes zumindest in Betracht ziehen, kann aus Sicht des Österreichers nur positiv sein - schließlich könnte man Vettel immer noch abweisen, sollte man entscheiden, dass ein Team Hamilton-Vettel zu explosiv wäre. Und einen Plan B zu haben, falls Hamilton keine Lust mehr haben sollte, ist sinnvoll.

Und auch Vettel kommen die Spekulationen gelegen. Wenn Ferrari die Melbourne-Form konservieren kann, wird er wenig Lust haben, die Scuderia zu verlassen. Aber in den Verhandlungen um eine Gehaltserhöhung einen Trumpf wie Mercedes in der Hinterhand zu haben, kann zumindest nicht schaden. Ob aus dem losen Frühlingsflirt aber je eine heiße Sommerliebe wird oder gar eine Ehe, das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar...

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