• 27. März 2017 · 16:04 Uhr

Fahrer hungert, Boss winkt ab: Force India nicht zu schwer

Während Sergio Perez "wenigstens mal wieder ein normales Steak" essen möchte, widerspricht Robert Fernley: Force India liegt schon jetzt unter dem Gewichtslimit

(Motorsport-Total.com) - Beim Formel-1-Auftakt 2017 in Melbourne haben Sergio Perez (7.) und Neuzugang Esteban Ocon (10.) den WM-Punkte-Hunger von Force India stillen können. Satt sind deshalb noch längst nicht alle im Lager der Inder. Man will mehr erreichen. Im Falle von Sergio Perez gilt das auch für ganz normale Mahlzeiten abseits der Rennstrecken. "Ich habe Hunger", sagte der Mexikaner vor dem Start des ersten Grand Prix des Jahres.

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Sergio Perez kämpfte sich trotz seiner Diät auf den starken siebten Platz Zoom Download

Weil der Force India VJM10 zum Auftakt in die Saison 2017 angeblich noch zu viel Gewicht mit sich herumschleppte, wurde Perez kurzerhand auf Diät gesetzt. Er habe in der Woche vor dem Rennen in Melbourne nur dosiert essen dürfen, weil man eine Gewichtsabnahme um zwei Kilogramm von ihm fordere, so die Aussage. Nach dem Grand Prix wird klar, dass es bei den Indern offenbar ein Problem in der Kommunikation gibt.

"Wir müssen nicht weiter Gewicht abbauen, sondern liegen schon jetzt unter dem Limit", stellt Robert Fernley, stellvetretender Teamchef von Force India, auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' klar. Mit Blick auf den Hunger des Piloten ergänzt der Brite: "Sergio ist schon okay. Wir sind unterhalb des Limits, wollen aber noch weiter runter, damit wir die Balance über Ballast besser regeln können. Schon in Bahrain wird das alles anders sein, wenn wir bei Bauteilen wie zum Beispiel dem Unterboden nachbessern, wo jetzt noch ein bisschen überschüssiges Gewicht drinsteckt."

"Ich freue mich darauf, dann endlich wieder ordentlich essen zu dürfen. Es muss kein Haufen Hamburger sein, aber wenigstens mal ein normales Steak", lacht Perez angesichts der Aussichten auf ein noch leichteres Fahrzeug. Das Minimalgewicht inklusive Fahrer liegt zu jedem Zeitpunkt eines Rennwochenendes bei 728 Kilogramm. Wer unterhalb dieser Marke liegt, muss Ballast platzieren. Der Vorteil: Diese Gewichte können an jenen Punkten platziert werden, die für Gewichtsverteilung und Balance optimal sind.

Abspecken für bessere Balance: Das Heck macht Zicken

"Das Auto ist schon erheblich besser als beim Test, aber unsere Schwäche liegt immer noch am Heck. Aufgrund dessen bekommen wir keine ordentliche Balance hin, sondern schleppen uns immer mit Untersteuern um den Kurs. Das müssen wir ändern", appelliert Perez an sein Team. "Wir sind ein Stück hinter Williams, aber es zählt nicht nur dieser Moment beim Saisonstart. Es ist viel wichtiger, wie es sich über das gesamte Jahr entwickelt. Es wird sich zeigen, wer am besten entwickeln kann", ergänzt Teamkollege Esteban Ocon.

Nach dem Weggang von Nico Hülkenberg zu Renault kommt dem jungen Franzosen eine Schlüsselrolle zu. Im engen Kampf der Mittelfeldteams Force India, Williams, Toro Rosso, Haas, Renault und - mit Abstrichen - auch McLaren ist es entscheidend, dass gleich beide Piloten einer Mannschaft in die Punkte fahren. "Es ist unglaublich wichtig, dass wir Esteban in die Punkte bringen, so wie es uns jetzt in Australien gelungen ist. Toro Rosso hat in Kwjat und Sainz eine starke Paarung, die stabil auf hohem Niveau agieren kann", meint Fernley, dessen Mannschaft bei der Präsentation sogar WM-Rang drei als Ziel ausgab.


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Die Topteams Ferrari, Mercedes und Red Bull liegen zum Start in die Saison 2017 offenbar meilenweit vor den Verfolgern. Formel-1-Sportchef Ross Brawn und FIA-Präsident Jean Todt bemängelten diesen Zustand mit markigen Worten, denn sie verhinderten eine bessere Show in der Szene. "Die Mittelfeldteams hatten schon im vergangenen Jahr riesigen Abstand zur Spitze. Daran hat sich nichts geändert. Chancen auf einen Podestplatz bekommen wir nur, falls es mal regnet oder sonstige außergewöhnliche Umstände herrschen", ist sich Neuzugang Ocon der Voraussetzungen bewusst.

"In Melbourne macht generell der Fahrer einen größeren Unterschied. Die Strecke ist eng und sehr wellig, sie ist schwierig. Sobald wir auf den normalen permanenten Rennstrecken sind, werden wir mehr Probleme bekommen. Wir brauchen dringend Updates, müssen noch härter arbeiten", erklärt der hungernde Perez. "Force India kommt traditionell nie sonderlich gut in ein Formel-1-Jahr. Dies war jetzt wahrscheinlich der beste Saisonstart den ich jemals mit dem Team hatte. Das macht einerseits Mut, aber auf der anderen Seite muss man klar festhalten, das unser Melbourne-Ergebnis besser war als es unser Auto eigentlich ist."

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