• 22. Februar 2017 · 18:46 Uhr

Harte Formel-1-Tests in Barcelona: Arbeit rund um die Uhr

Günther Steiner erklärt, warum die Formel-1-Testfahrten für die Mechaniker besonders anstrengend sind - Akkord-Arbeit ohne Sperrstunde in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Bereits in wenigen Tagen werden sich die Räder der neuen Formel 1 anno 2017 zum ersten Mal drehen, wenn in Barcelona die ersten Testfahrten auf dem Programm stehen. Was für die Fans eine Erlösung nach der Winterpause darstellt, bedeutet für die Formel-1-Teams vor allem jede Menge Arbeit. Anders als an den Grand-Prix-Wochenenden gibt es bei den Testfahrten nämlich keine Sperrstunde. Das heißt für die Mechaniker: Schuften rund um die Uhr in Zwölf-Stunden-Schichten.

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Die Haas-Mechaniker werden beim Test in zwei Schichten rund um die Uhr arbeiten Zoom Download

Haas-Teamchef Günther Steiner erläutert das Prozedere des Haas-Teams, das bei den Testfahrten verwendet wird: "Es gibt keine Begrenzung, wie lange wir arbeiten dürfen. Daher haben wir eine Tag- und eine Nachtschicht. In früheren Zeiten, die noch gar nicht so lange her sind, haben noch dieselben Leute beide Schichten geschoben." Das allerdings war wenig praktikabel, da die Erschöpfung eine Fehlerquelle darstellte. (Zu unserem Formel-1-Testcenter)

"Was man jetzt tut, ist, dass eine Schicht um 18 Uhr ankommt und gemeinsam mit der Tagschicht zu Abend isst", erklärt der Österreicher das Haas-System. "So können sie sich austauschen hinsichtlich dessen, was sie über den Tag gelernt haben und was zu tun ist. Die Nachtschicht übernimmt dann, bis die Sonne aufgeht. Dann kommt die Tagschicht wieder an und dasselbe wiederholt sich. Sie frühstücken gemeinsam und dann gehen die einen schlafen, während die anderen arbeiten."

Das bedeutet noch immer einen hohen Stress für die Mechaniker mit Zwölf-Stunden-Tagen und zum Teil Arbeit gegen die innere Uhr. Doch das größte Problem ist mitnichten Übermüdung. "Manchmal hat man Leute, die einfach nicht gehen wollen. Sie wollen weiterarbeiten. Denen muss man dann klarmachen, dass ihre Schicht rum ist", grinst Steiner. "Das kann eine echte Herausforderung sein. Da muss man Fingerspitzengefühl haben."

"Manchmal hat man Leute, die einfach nicht gehen wollen. Sie wollen weiterarbeiten."Günther Steiner
Die jeweiligen Schichten werden in den beiden Testwochen umgedreht. Das heißt, die Nachtschicht aus der ersten Woche übernimmt die Tagschicht in der zweiten. Doch nach der zweiten Testwoche ist mitnichten Entspannen angesagt. Dann müssen die Fahrzeuge daheim komplett auseinander genommen und für den Saisonauftakt neu zusammengebaut werden.

"Wir versuchen, ihnen einen Samstag oder Sonntag vor dem Saisonauftakt frei zu geben, damit sie nicht schon ausgebrannt in die Saison starten", schließt Steiner ab. Für Haas wird es am Sonntag ernst, wenn die Präsentation des VF-17 auf dem Programm steht. Gleich am Montag danach beginnen die Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

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