• 26. Oktober 2016 · 21:52 Uhr

Lewis Hamilton fordert: "Schafft endlich klare Regeln"

Der Formel-1-Weltmeister kritisiert Daniel Ricciardos Start in Japan und hat auch Nicos Rosberg Ungarn-Pole noch nicht vergessen - "Manche kommen damit durch"

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal dominiert eine Regeldiskussion die Schlagzeilen der Formel 1. Am vergangenen Rennwochenende in Austin/Texas wurde eine neue Klausel im Sportlichen Reglement verankert, die Richtungswechsel beim Anbremsen verhindern soll. Weil besonders Red-Bull-Pilot Max Verstappen sich mehrfach auf diese Weise gegen Überholmanöver zur Wehr setzte, diskutiert die Formel 1 nun über die sogenannte "Anti-Verstappen-Regel". Während nahezu alle Fahrer die Klarstellung begrüßen, kritisieren manche Fans und Experten eine Überregulierung der Königsklasse.

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Weltmeister Lewis Hamilton kritisiert die Regelhüter der Formel 1 Zoom Download

Weltmeister Lewis Hamilton, der das jüngste "Opfer" von Verstappens Fahrweise in Japan wurde, freut sich über die Entscheidung der FIA. Der Mercedes-Star sieht keine Gefahr, dass die Formel 1 zu Tode reguliert wird, sondern wünscht sich noch klarere und eindeutige Anweisungen. "Ich glaube nicht, dass die vielen Regeln allgemein ein Problem sind. Das Problem ist, dass die Regeln eine Grauzone bieten", findet der WM-Zweitplatzierte und fordert gleiches Recht für alle.

Der Austin-Sieger nennt sogar zwei Beispiele, von denen er indirekt in der Formel-1-Saison 2016 betroffen war. "Schaut euch den Start des Rennens in Japan an. Ich meine: Du musst beim Start innerhalb der Markierung auf dem Grid stehen. Es geht nicht, dass du halb drin und halb draußen bist", so der Brite, der den seiner Meinung nach Schuldigen gleich benennt: "Daniel Ricciardo hat das gemacht. Es war etwas Wasser auf der Straße und er hat zwei Räder außerhalb der Markierung (im Trockenen; Anm. d. Red.) platziert."

Suzuka-Start: "Wenn ich das gewusst hätte..."

Hamiltons Aussagen birgen eine gewisse Brisanz, erinnert man sich an seinen verpatzten Start beim Großen Preis von Suzuka: Von Startposition zwei auf der noch leicht feuchten Innenseite der Strecke wurde der Weltmeister bis auf Rang acht durchgereicht. Verschaffte sich Red-Bull-Pilot Ricciardo, der von P4 unmittelbar hinter der Mercedes-Star startete, also einen unlauteren Vorteil? "Es gab nicht wirklich eine Regel - und wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich das auch gemacht", stellt Hamilton klar, sagt aber auch: "Es hätte wohl keinen Unterschied bei meinem Start ausgemacht."

"Die Fahrer werden das ausnutzen - und manche werden dafür bestraft und manche nicht."Lewis Hamilton
Dennoch fordert der Dreifach-Weltmeister, dass die Regeln klar und deutlich für jedermann bekannt sind. "Wir haben noch nachgefragt und erst hieß es, das sei nicht erlaubt. Nun meinte Charlie (Whiting; Anm. d. Red.), dass er davon ausging, dass wir nach gesundem Menschenverstand handeln und es so machen können. Wenn künftig jeder nach seinem Verstand handelt, stehen die Autos bald kreuz und quer in der Startaufstellung. Die Fahrer werden das ausnutzen - und manche werden dafür bestraft und manche nicht", verleiht Hamilton seiner Meinung Nachdruck.

Rosbergs Ungarn-Pole wurmt noch immer

Der Briten wurmt noch ein zweiter Vorfall in dieser Saison: Nico Rosbergs Pole-Position-Runde beim Großen Preis von Ungarn im Juli unter doppelt geschwenkter Gelber Flagge. Auch in diesem Fall sei das Regelwerk nach Hamiltons Meinung nicht eindeutig ausgelegt worden. "Manche Leute gehen nur kurz vom Gas und kommen damit durch, andere werden bestraft. Es sollte aber für alle einheitlich geregelt sein: Da ist eine Gelbe Flagge, geh vom Gas. Da sind doppelt geschwenkte Gelbe Flaggen, dann kannst du eben deine schnelle Runde nicht beenden."


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Dass Hamilton eindeutig über Rosbergs Runde auf dem Hungaroring spricht, wird bei seinen weiteren Ausführungen klar: "Es bringt doch nichts, nur mal kurz vom Gas zu gehen, um dann noch schneller durch die Kurve zu beschleunigen, in der die Gefahrenquelle ist. Und damit kommt man dann auch noch durch." Der Deutsche war im zweiten Sektor eine absolute Bestzeit gefahren, obwohl dort nach einem Dreher von Fernando Alonso doppelt Gelb gezeigt wurde.

Schon am Ungarn-Wochenende hatte Hamilton eine Klarstellung von den Rennkommissaren gefordert und sich damit den Unmut der Mercedes-Teamführung zugezogen. Dennoch besteht der Brite auf seiner Meinung: "Die Regeln müssen sehr streng und klar sein, ansonsten würden es die Fahrer nur ausnutzen", so der Weltmeister abschließend.

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