• 22. Oktober 2016 · 00:46 Uhr

"Ein harter Tag...": Wo bleibt Ferraris Suzuka-Tempo?

Rückstand auf Red Bull, der erste Strafpunkt und ein gebrochener Bat-Wing: Sebastian Vettel fabrizierte in Austin einen Fehlstart, Ferrari sucht noch die Balance

(Motorsport-Total.com) - In Suzuka noch überraschend im Aufwind, konnte Ferrari beim Austin-Trainingauftakt den hohen Erwartungen nicht entsprechen. "Das war ein harter Tag", seufzt Sebastian Vettel. "Das Auto ist in allen Bereichen etwas zu nervös, ich fühle mich noch nicht ganz wohl." Und auch Kimi Räikkönen gibt zu: "Wir haben keine Balance gefunden."

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Weder Vettel noch Räikkönen zeigen sich mit der Balance des Ferrari zufrieden Zoom Download

Wie sich das im Ergebnis (siehe Freitag-Gesamtüberblick) niederschlägt? Vettel liegt mit 0,820 Sekunden Rückstand auf Bestzeithalter Lewis Hamilton und damit auch sechs Zehntel hinter dem schnellsten Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo auf dem vierten Platz, bei Räikkönen reichte es mit einem Rückstand von 1,507 Sekunden gar nur für den zehnten Rang.

Doch der Finne hat dafür eine Erklärung: "Ich bin im letzten Teil der Runde von der Strecke abgekommen", spielt er auf seinen Versuch mit der Supersoft-Mischung an. "Deswegen war die Zeit nicht so konkurrenzfähig." Nach seinem Ausritt funkte der Finne: "Das Auto ist hinten ziemlich schlecht." Auch kein ermutigender Funkspruch.

Gebrochener Rückspiegel und Strafpunkt für Vettel

Vettels Rückstand auf Ricciardo lässt aber vermuten, dass Ferrari nun doch wieder deutlich hinter den direkten Gegner um Platz zwei in der Konstrukteurs-WM zurückgefallen ist. Schuld daran waren Probleme im der Vormittags-Session. Als Vettel über den Randstein bretterte, brach der Bat-Wing, den man nicht mehr wie in Suzuka unter dem Chassis, sondern auf dem Unterboden befestigt hatte. "Er hat sich gelöst und dann den Spiegel kaputtgeschlagen", schildert Vettel.

Der viermalige Weltmeister hielt den rechten Rückspiegel noch mit der linken Hand fest, trotzdem war eine größere Reparatur notwendig. "Wir haben daher Trainingszeit verloren", erklärt der Ferrari-Pilot. "Das hat sich am Nachmittag ausgewirkt: Wir waren immer hinterher und sind mit der Balance noch nicht restlos zufrieden." Zu allem Überdruss erhielt er dann auch noch eine Verwarnung und seinen ersten Strafpunkt, weil er beim Boxeneingang außen anstatt innen an einem Poller vorbeigefahren war.

Bei den Longruns zog sich Vettel mit einer persönlichen Bestmarke von 1:42.1 Minuten (vier Zehntel hinter Ricciardos Bestzeit, aber sogar zwei Zehntel vor dem besten Mercedes-Piloten Nico Rosberg) immerhin achtbar aus der Affäre, aber auch dafür gibt es eine mögliche Erklärung: Während Red Bull und Mercedes ihre Longruns zu Beginn des Trainings absolvierte, führte die Scuderia diese erst am Ende - und möglicherweise mit leeren Tanks - durch.

Hat Ferrari in Austin gegen Red Bull eine Chance?

Resignation ist bei Vettel dennoch nicht angesagt: Er glaubt, dass Ferrari auch in Austin "eine Chance" gegen Red Bull hat. "Heute waren sie sehr schnell, daran besteht kein Zweifel. Morgen wird es sicher sehr eng und in Anbetracht ihres heutigen Speeds auch schwierig, auf Augenhöhe mit ihnen zu sein. Wir werden aber morgen einen anderen Ferrari also heute sehen", kündigt er an. "Wir können uns verbessern."

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Sebastian Vettel gibt sich im Kampf gegen sein Ex-Team noch nicht geschlagen Zoom Download

Wo er ansetzen will? "Wir rutschen noch ein bisschen viel - teilweise über die Vorder-, teilweise über die Hinterräder. Über die Distanz sorgt das dann auch dafür, dass die Longruns nicht ganz so gut sind." Räikkönen sorgte am Anfang des zweiten Freien Trainings mit einem Duell gegen Fernando Alonso - er hielt den deutlich schnelleren McLaren-Piloten gekonnt hinter sich - immerhin für etwas Erheiterung in der Ferrari-Box.

Trotz der erfolglosen Suche nach der optimalen Balance bemüht er sich um Beschwichtigung: "Ich würde daraus keine allzu große Story machen. Das ist eben die ganz normale Setup-Arbeit: Manchmal kriegt man es hin, manchmal nicht." Ferrari habe kein "großes Problem", sondern einfach noch nicht den richtigen Kompromiss gefunden: "Wir versuchen, das Ganze zu verstehen und es so hinzubekommen, wie wir es haben wollen. Mercedes und Red Bull sehen stark aus, wenn wir das Setup hinbekommen, dann sollte es gut laufen."

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