• 29. August 2016 · 17:12 Uhr

Carlos Sainz: Ferrari-Motor nicht mehr das einzige Problem

Überall Baustellen: Ein alter Motor, langsame Kurvengeschwindigkeiten & viel Reifenverschleiß plagen Carlos Sainz und Daniil Kwjat vorm Toro-Rosso-Heimrennen

(Motorsport-Total.com) - Der Start in die zweite Saisonhälfte verlief bei Toro Rosso genau so, wie die erste endete. Mit keinem einzigen Punkt reisen die Jungbullen aus Belgien in die italienische Heimat ab. Jedoch gibt es kaum Grund zur Vorfreude, denn auch in Monza zählt am Sonntag die reine Power. Und davon haben Carlos Sainz und Daniil Kwjat durch den 2015er-Ferrari-Motor einfach zu wenig im Heck. Die Piloten machen allerdings auch noch weitere Schwachstellen am STR11 aus. Dadurch ist man in der Konstrukteurs-Wertung nun bereits hinter McLaren auf Rang sieben zurückgefallen.

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Sainz musste den Belgien-Grand-Prix aufgrund eines Reifenschadens rechts hinten bereits nach wenigen Metern unfreiwillig beenden. Er hätte aber auch ohne den Zwischenfall kaum um Punkte kämpfen können. "Wir sind durch den Motor natürlich limitiert", weiß der Spanier. "Das haben wir aber erwartet, darauf waren wir vorbereitet." Bereits vor dem Rennen in Spa prophezeite er das bisher schwierigste Wochenende für Toro Rosso. Er sollte nicht Unrecht haben.

"Wir haben in Hockenheim ein Upgrade gebracht, damit wir die fehlende Power kompensieren können. Seit Ungarn kann ich das Wochenende mit einem guten Qualifying retten, aber bereits da konnten wir am Freitag bei warmen Bedingungen nicht so performen, wie wir das eigentlich sollten", stellt er fest. Das wirft im Team einige Fragezeichen auf, denn das Aero-Upgrade umfasste einen neuen Unterboden, einen neuen Frontflügel und viele weitere neue Teile.

Sainz: "Liefern in den Kurven nicht so ab, wie wir sollten"

"Hockenheim hätte keine so schwierige Strecke für uns sein sollen", erklärt der Madrilene, der in Deutschland nur 14. wurde. Er gibt offen zu: "Wir haben uns die Daten angeschaut und gesehen, dass wir in den Kurven nicht so abliefern, wie wir eigentlich sollten. Es gibt da ein Problem." Die Balance würde stimmen, allerdings sei die Kurvengeschwindigkeit zum Schwachpunkt geworden, noch in Silverstone war man dort stark. "Es ist nicht so, dass Haas, Force India, Renault oder Manor plötzlich Upgrades gebracht hätten, womit sie uns in den Kurven schlagen können", schildert Sainz, der damit die Schuld eher beim eigenen Auto sieht.

Als zweiten Schwachpunkt macht er das Reifenmanagement aus: "Wir haben viel Verschleiß, zuvor konnten wir mit den Reifen nicht so schlecht umgehen. Aber wir können die Temperatur der Hinterreifen im Rennen nicht kontrollieren. Diese beiden Dinge geben uns Rätsel auf", fasst der 21-Jährige zusammen. Dem Aerodynamik-Paket möchte er aber nicht die Schuld geben: "Es kann auch sein, dass es ein Problem ist, das wir in den Daten nicht sehen können."

Grundsätzlich hätte das Paket schon das geliefert, was man sich davon versprochen hat. "Aber manchmal versteht man die Aero nicht komplett, wie auch die Reifen. Das sollten wir uns aber ansehen, weil unsere Performance in den vergangenen beiden Rennen stark eingebrochen ist. Obwohl das erwartet wurde, sollten wir nicht eine Sekunde von Ungarn über Hockenheim bis Spa verlieren."

Kwjat: "Es ist frustrierend"

Teamkollege Daniil Kwjat stimmt Sainz bei der Kurvengeschwindigkeit zu: "In den Kurven sollten wir konkurrenzfähiger sein, weil wir normalerweise dort die Zeit, die wir auf den Geraden verlieren, gutmachen können. Jedoch verlieren wir nun konstant überall", resümiert der Russe nach seinem 14. Platz in Belgien. "Wir sind jetzt schlechter dran als alle anderen Teams, was die Motorleistung betrifft. Auf langen Geraden können wir uns nicht verteidigen. Das ist frustrierend."

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Mit Blick auf Monza hört sich dieses Fazit wenig vielversprechend an, denn die Highspeed-Strecke im königlichen Park nahe Mailand erfordert einen hohen Topspeed. Da es laut dem Russen keine großen Upgrades mehr geben wird, kommt er zu dem Schluss: "Auf Strecken, die uns besser liegen, sollten wir Punkte holen können." Das könnte womöglich auf dem Stadtkurs in Singapur der Fall sein.

Teamchef Franz Tost erklärt die Misere aus seiner Sicht: "Schon bevor wir in Spa angekommen sind, wussten wir, dass Spa und auch Monza schwierige Rennen für uns werden, weil wir einen Nachteil mit dem Motor aus dem Vorjahr haben. Das hat auch unsere Qualifying-Leistung beeinflusst." Jedoch sieht er auch, dass die Schwäche in Belgien nicht nur mit dem Motor zusammenhängt: "Unsere Rundenzeiten waren einfach zu langsam, um Punkte zu holen. Hoffentlich können wir stärker zurückkommen, speziell in Singapur."

Dort erhofft sich aber auch McLaren, schärfster Gegner von Toro Rosso in der Konstrukteurs-WM, ein gutes Ergebnis. Die Briten konnten die Italiener in Belgien dank eines überraschend guten Ergebnisses von Fernando Alonso (7.) und der eingesetzten sieben Token in der Wertung überholen und haben nun drei Zähler Vorsprung. "Sie sind schon vorne jetzt. Wir wollten uns verteidigen, jetzt müssen wir aufholen. Das ist nicht gut. James, Franz und ich sind nicht glücklich, das gesamte Team ist nicht glücklich", bilanziert Sainz. Im Vorjahr holte man in Italien keine Punkte (Plätze elf und zwölf), in diesem Jahr sehen die Aussichten fürs Heimrennen kaum besser aus...

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