• 25. Juli 2016 · 11:45 Uhr

Williams fällt zurück: Aerodynamik ist der Knackpunkt

Valtteri Bottas ist in Ungarn knapp vor Force India - Williams fällt bei der Aerodynamik-Entwicklung zurück - Neuer Unterboden ist ein kleiner Fortschritt

(Motorsport-Total.com) - Seit dem dritten Platz von Valtteri Bottas in Kanada sammelte Williams in vier Rennen nur noch 13 WM-Punkte. Der Grand Prix von Ungarn zeigte, wo das britische Traditionsteam derzeit steht. Obwohl der Hungaroring in den vergangenen Jahren keine Paradestrecke für Williams war, zählen auf dieser Strecke die Aerodynamik und der mechanische Grip. Die Motorleistung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb wurde schonungslos aufgedeckt, wo Williams Probleme hat.

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Valtteri Bottas fuhr in Ungarn mit einem neuen Unterboden Zoom Download

Bottas qualifizierte sich für den zehnten Startplatz und kam schließlich als Neunter ins Ziel. Hätte McLaren-Pilot Jenson Button keine technischen Probleme gehabt, wäre Bottas wohl Zehnter geworden. Positiv für Williams ist zumindest, dass der Finne vor beiden Force India ins Ziel gekommen ist. Die Gegner lauten nicht mehr Ferrari und Red Bull, sondern Force India und Toro Rosso. Auch McLaren scheint je nach Strecke an Williams vorbeigezogen zu sein.

Für Felipe Massa waren die Chancen auf ein gutes Ergebnis nach seinem Unfall im Qualifying praktisch vorbei. Die Stimmung bei Williams ist angespannt. Performance-Ingenieur Rob Smedley brachte es nach dem Rennen auf den Punkt: "Dem Auto fehlt die Pace". Doch Williams arbeitet immer noch am aktuellen FW38. In den Freien Trainings wurde mit den Frontflügeln und der Aero-Balance experimentiert. Dazu setzte Bottas im Rennen einen neuen Unterboden ein.


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"Der Unterboden ist ein kleiner Fortschritt. Er gibt uns etwas mehr Anpressdruck", bewertet der Finne diese Entwicklung. "Es ist kein massiver Unterschied, aber es ist ein Fortschritt." Anders sieht es dagegen bei den Flügeln aus, wo das Team im Dunkeln tappt: "Bei den Flügeln war nichts neu. Wir haben sie schon beim Silverstone-Test eingesetzt und haben gesehen, dass wir mit den Flügeln Mühe haben, mehr herauszuholen. Diesbezüglich müssen wir noch mehr entwickeln."

Schon im Winter bei Aero-Entwicklung zurückgefallen

Vor allem bei der Aerodynamik ist Williams ins Hintertreffen geraten. Red Bull machte diesbezüglich große Schritte, Force India entwickelt im Toyota-Windkanal in Köln und auch McLaren bringt regelmäßig interessante Detaillösungen an die Rennstrecke. So wie 2014 reicht es für Williams nicht mehr, sich auf den starken Mercedes-Hybridantrieb zu verlassen. Williams muss zeigen, dass man auch das Auto dementsprechend weiterentwickeln kann.

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Pat Symonds und Claire Williams: Jetzt heißt Force India der Gegner Zoom Download

Massa nennt ganz klar den Punkt, wo es bei Williams fehlt: "Definitiv an der Aerodynamik. Die anderen Autos sind uns beim Motor nähergekommen. Wenn du also nicht genug Anpressdruck hast, kannst du mit dem Motor nicht mehr den Unterschied ausmachen." Dazu lief es auch nicht in allen Rennen rund. Ohne den Unfall im Qualifying hätte auch Massa in Ungarn etwas weiter vorne fahren können.

Das Halbzeitfazit ist deshalb ernüchternd. Williams blieb in den ersten elf Rennen deutlich hinter den eigenen Erwartungen. "Wir waren in den vergangenen beiden Jahren in den Top 3", verweist Massa auf den Aufschwung vor zwei Jahren. "Wenn man jetzt WM-Vierter ist und mit den Teams um Platz fünf und sechs kämpft, dann ist es nicht das, was wir erwartet haben. Aber sicherlich ist das Auto auch nicht so gut, wie wir es erwartet haben. Es fehlt Performance. Es liegt an der Entwicklung des Autos. Wir haben das Auto für das erste Rennen nicht gut genug verbessert. In Australien wurde ich Fünfter."


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In der Konstrukteurs-WM sind die Top 3 für Williams nicht mehr in Reichweite. Noch hat man 20 Punkte Vorsprung auf Force India. Technikdirektor Pat Symonds weiß, worum es in den restlichen zehn Rennen gehen wird: "Unser Ziel für die restliche Saison muss es sein, diesen vierten Platz in der Konstrukteurswertung zu halten. Es wäre unrealistisch zu glauben, dass es noch besser werden könnte. Wenn wir uns in dieser Position behaupten können, werden Tage wie Kanada kommen, wo man gute Ergebnisse holen kann."

Aber auch Force India hat mit zwei Podestplätzen bewiesen, dass man in der "Abstauber-Position" sein kann. Da beide Teams schon hauptsächlich das neue Auto für die kommende Saison entwickeln, wird sich das aktuelle Kräfteverhältnis nicht mehr groß verschieben. Es wird darauf ankommen, das Optimum aus dem Auto zu holen und Chancen zu nutzen, wenn sie sich ergeben. "Wir können das schaffen", ist Bottas überzeugt. "Es liegt am Ende an uns, ob wir noch kleine Fortschritte erzielen. Der Unterboden ist ermutigend. Jedes Detail hilft. Wir sind ein starkes Team und können sie schlagen."

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